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Forschungsbericht 2013
(2014)
Forschung und Lehre gehören zusammen wie Max und Moritz,
und das nicht erst seit heute. Manchmal ist ein Blick in die Geschichte recht erhellend.
Schon die ersten Universitäten, gegründet im Umbruch
zwischen Mittelalter und Neuzeit, sollten praktische Bedürfnisse befriedigen, oder besser: Leute ausbilden, die sie optimal befriedigen konnten. Juristen lösen Streitigkeiten des Alltags nach klaren Regeln, Ärzte heilen Kranke, Geistliche ebnen den Weg
in ein seliges Jenseits. All das mit gewissen Einschränkungen natürlich.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Technischen
Hochschulen eingerichtet, weil die industrielle Revolution gut und systematisch ausgebildete Ingenieure verlangte; ein Bedarf, den die klassischen Universitäten nicht decken konnten oder wollten. Lange wurden diese Hochschulen von den altehrwürdigen
Universitäten als nicht ebenbürtig betrachtet; die erst vor gut hundert Jahren zugestandene Möglichkeit der Promotion erfolgreicher Forscher zum „Dr.-Ing.“ war ursprünglich als Differenzierung, wenn nicht gar abwertend gemeint. Heute ist diese akademische Würde mindestens so angesehen wie jeder andere Doktortitel.
Die formal darunter angesiedelten sogenannten „Ingenieurschulen“ wurden in den siebziger Jahren zu Fachhochschulen befördert (und ihre Lehrer zu Professoren), und vor kurzem wurden ihnen die Bezeichnung „Hochschulen für angewandte Wissenschaften“ gesetzlich zugestanden. Nicht ohne Grund:
Auch sie hatten sich von technischen Schulen zu Einrichtungen gewandelt, die ihrem Auftrag – praxisnahe Akademiker auf hohem Niveau auszubilden – ohne gleichzeitige Forschung nicht mehr nachkommen konnten. Davon zeugt nicht zuletzt dieserBericht.
Damit wiederholt sich in gewisser Weise die Geschichte der Technischen Hochschulen, und wir sind wieder einmal beim Thema Promotion für Absolventen der Fachhochschulen.
In diesem Bereich hat sich einiges getan. Zunächst konnten 2013 an der HdM zwei Promotionen gefeiert werden: Dr. Diao Hongzhen, seit vielen Jahren akademische Mitarbeiterin der HdM, wurde an einer chinesischen HdM-Partnerhochschule,der Technischen Universität Xi’an, mit einer wirtschaftswissenschaftlich orientierten Arbeit promoviert, und Dr. Tobias Rausch von der University of the Arts London für eine technische; beide
kommen aus der Fakultät Druck und Medien.
Xi’an und London. Das belegt zum einen die weltweiten
Beziehungen der HdM, zeigt aber auch das Dilemma einer
Hochschule, die zwar auf hohem Niveau forscht, aber kein
eigenes Promotionsrecht hat. Die HdM zog daraus schon
vor Jahren die Konsequenz,Partnerhochschulen mit diesem
Recht zu suchen; zunächst im Ausland, weil sich die deutschen Universitäten meist wenig zugänglich zeigten, und sich auch „die Politik“ eher reserviert
verhielt.
Mit diesen Partnerschaften –teils auf den Einzelfall bezogen,teils vertraglich gesichert – hat
die HdM gute Erfahrungen gemacht. In den nächsten beiden
Jahren ist mit einer größeren Anzahl von Promotionen zu
rechnen; in den Forschungsberichten 2014 und 2015 wird aller Voraussicht nach davon zu lesen sein.
Die Haltung der deutschen Beteiligten hat sich in den jüngsten Jahren glücklicherweise geändert. Die Universitäten zeigen sich für die Zusammenarbeit mit Fachhochschulen offener, und die Politik hat das Thema aufgegriffen.
Die HdM unterhält mit den Universitäten Stuttgart und
Tübingen ein kooperatives Promotionskolleg „Digital Media“, das erfolgreiche Arbeit leistet, dessen erste Doktoranden bis zur Promotion aber noch zwei oder drei Jahre Arbeit vor sich haben; mit weiteren deutschen Universitäten und der (promotionsberechtigten)
Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg sind
einzelne kooperative Promotionen auf einem guten Weg.
Auf der politischen Ebene gehört Baden-Württemberg zu den
ersten Bundesländern, die den Weg der Hochschulen für angewandte Wissenschaften zur Promotion ihrer Absolventen durch eine Änderung ihrer Hochschulgesetze ein wenig erleichtern wollen – zunächst nur für handverlesene, als Forscher besonders ausgewiesene Professoren, nur wenn diese im Verbund auftreten, nur für bestimmte Themen, nur für eine gewisse Zeit und nur, wenn die Kooperation mit den Universitäten wider Erwarten nicht funktionieren sollte (letzteres nicht nach dem Entwurf des Gesetzestextes, Stand 15. Februar 2014, aber nach
dem erklärten politischen Willen).
Die HdM begrüßt diese Entwicklung und wird sie positiv
aufnehmen. Sie wird ihre bisher erfolgreiche Arbeit weiterführen und hofft, dass auch hier der stete Tropfen (gelungene Forschungsarbeit nämlich) einen harten Stein weiter höhlen wird.
Prof. Dr. Wolfgang Faigle
Prorektor für Forschung und Internationale Beziehungen
Das Institut für Kreativwirtschaft an der Hochschule der Medien führte von März 2013 bis Juli 2014 eine Studie über die Entwicklungs- und Wachstumspotenziale der Kreativwirtschaft im ländlichen Raum, den regionalen Stärken (Cluster), die Bedeutung vorhandener Netzwerke und Erkenntnisse zu wichtigen Standortfaktoren für Kreativschaffende im ländlichen Raum durch. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz förderte die Studie „Kreativwirtschaft im Ländlichen Raum“. Damit wurde zum ersten Mal eine auf die besonderen Voraussetzungen abgestimmte Daten- und Informationsgrundlage für die Entwicklung und die wirtschaftspolitische Förderung der Kreativwirtschaft im Ländlichen Raum erhoben, analysiert und Maßnahmen vorgeschlagen.
Der im Rahmen der demographischen Entwicklung steigende Anteil älterer und alter
Menschen in Deutschland macht auch vor Öffentlichen Bibliotheken keinen Halt. Diese
Zielgruppe will auch hier gesehen und bedient werden und macht eine zunehmende
Auseinandersetzung mit ihren Bedürfnissen notwendig. In der Bachelorarbeit werden
in der wissenschaftlichen Literatur beschriebene, seniorenspezifische Merkmale vorgestellt
und in ihrer Bedeutung für Öffentliche Bibliotheken diskutiert. Darüber hinaus
werden Möglichkeiten und Grenzen einer praktischen Umsetzung seniorenspezifischer
Aspekte referiert.
Der zweite Teil der Arbeit präsentiert die Auswertung einer Praxisstudie zur Seniorenarbeit
in einer Stuttgarter Stadtteilbibliothek. Vorgestellt werden die Ergebnisse einer
Befragung von Senioren im Stadtbezirk Feuerbach, u. a. zu Medien‐ und Veranstaltungsangeboten,
räumlichen Gegebenheiten sowie Service und Dienstleistungen der
Stadtteilbibliothek. Hiervon abgeleitet werden konkrete Vorschläge für eine Weiterentwicklung
der Seniorenarbeit in der Stadtteilbibliothek Feuerbach.
Die vorgelegte Arbeit beschäftigt sich mit der Frage von Zukunftsrollen in öffentlichen Bibliotheken im internationalen Kontext. Ferner werden die Länder Australien, USA, Großbritannien, Dänemark, Finnland und Singapur auf potenzielle Trends im Bereich der Bibliotheksrollen der Zukunft untersucht. Welche Rollen nehmen Bibliotheken in der Gegenwart ein? Wie können auf der Basis von jetzigen Rollen in öffentlichen Bibliotheken Rückschlüsse für zukünftige Bibliotheksrollen gezogen werden? Und in wieweit ergreifen die untersuchten Länder Maßnahmen, um Trends für die Zukunft auszumachen? Grundlage dieser Arbeit ist die Auseinandersetzung mit der Definition, Entstehung, Funktion und der Umsetzung von Rollen innerhalb öffentlicher Bibliotheken. Schließlich werden potenziellen Zukunftsrollen in öffentlichen Bibliotheken ermittelt. Innerhalb dieser Arbeit soll geklärt werden, ob und inwieweit sich die Meinungen der Länder bezüglich der Zukunftsrollen unterscheiden. Zusätzlich wird der Frage nach neuen Zusammenstellungen von Bibliotheksrollen nachgegangen.
Die vorliegende Bachelor-Thesis „Marktchancen vernetzter Haushaltsgeräte angesichts der Entwicklung des Internets der Dinge“ befasst sich mit den Chancen und Potenzialen vernetzter Haushaltsgeräte, die diese aufweisen, um am Markt erfolgreich zu sein. Dazu wird nach einer Einführung in die Entwicklung des Internets der Dinge auf die derzeitige Marktsituation von Smart Home eingegangen. Vernetzte Haushaltsgeräte sind Komponenten des Smart Home. Darauf aufbauend wird die aktuelle Marktsituation vernetzter Haushaltsgeräte vorgestellt, das Nutzenversprechen dieser erläutert sowie eine kritische Betrachtung durchgeführt. Eine Verbraucherstudie lässt die Kundenakzeptanz gegenüber vernetzten Haushaltsgeräten beurteilen, sowie die Zahlungsbereitschaft erkennen. Final werden Handlungsempfehlungen ausgesprochen, um für Hersteller vernetzter Haushaltsgeräte Anknüpfungspunkte an diese Arbeit zu schaffen.
Evaluating a forthcoming international bibliographic research database in form of a Zotero group
(2014)
Purpose – In order to connect the various international research hubs on physical learning spaces, a large-scale research database has been developed, using a Zotero group. Hitherto, its interface and collection index has never been examined for usability. This pilot study attempts to discover what retrieval strategy combinations users apply in the Zotero web interface, and how satisfied they are with the usability and the retrieval outcomes. The results shall not just generate ideas for the improvement of the studied database, but also provide inspiration for similar Zotero projects. Design/methodology/approach – This pilot study is designed as a qualitative field study. A sample of the project is actual target group was contacted around Copenhagen, Denmark. During a home- or office-visit, a natural search task was defined and executed by the participant on a laptop provided by the instructor. Using TechSmiths Morae usability software, screen, webcam, and voice data was recorded and analyzed; after the recording, a usability survey was filled out. Findings – Despite only two samples, the participants use and judge the three search methods of Zotero differently. Most participants favor the free text search method (1), although the retrieval results are unsatisfactory. In a large-scale, multi-language collection, like the assessed database, browsing in hierarchical categories (2), or faceting results using a tag cloud (3) may be more effective and efficient, but only a minority of participants understands and applies these methods. Furthermore, it appears that the interface lacks intuitive navigation, especially for the non-scientific community. Novice Zotero users not familiar with the concepts of bibliographic databases may fail to differentiate between the Zotero website (the service provider) and the Zotero group (the database, the actual subject of the study). Originality/value – This is the first published usability study of a large-scale Zotero group. It introduces usability issues, regarding search functions and web interface. Besides drawing inspiration from a similar Zotero bibliography, which uses RSS feeds and API interfaces, a few practical ways to enhance user search experience are suggested. The pilot study concludes with suggestions for further research, designed for more reliable participant scales.
The publication culture on Urban Agriculture (UA) is nearly exclusively inhabited by idealist and practitioner proponents. Foremost the economics (oftentimes influenced by Marxism) dare to critique the sustainability of the movement. In short, the people that start a UA project eventually require help from their city through recognition and policy support. The full breadth of intentions of these people are principally unknown, and this hinders policy design, in turn. Investigating these rationales (using Skot-Hansens Five Es (2005)) is the scope of this paper. It identifies a number of necessary policy changes, but ultimately pinpoints that it requires the involvement of activists, NGOs, and individual UA champions to raise awareness and to participate in policy design and implementation. It is found that, in one or the other way, most UA proponents motives can be traced back to a facet of community empowerment. Amongst the variety of rationales, especially the non-capitalist culture of UA is said to further its sustainability (not just in economic terms), because it brings forth a culture that embodies the said empowerment and shapes a democratic, inclusive sharing community. Hence, UA is identified as a strategy for urban cultural regeneration.
Herausforderungen an Informationsarbeit in einem globalen Unternehmensumfeld am Beispiel China
(2014)
Unter Globalisierung ist eine der sinnvollsten ökonomischen Ausdehnungen der vergangenen 20 Jahre zu verstehen. China, als das Land der Mitte, ist seit dem Beginn der 1990er Jahre, und damit dem Ende des Ost-West Konfliktes, für westliche Länder in das Zentrum ihrer Internationalisierungsstrategien gerückt – wie übrigens umgekehrt Deutschland für außereuropäische Länder wieder das (wirtschaftliche) Zentrum Europas bildet. Internationalisierung betrifft alle Bereiche von Unternehmen, insbesondere die Informationsarbeit. Im Zusammenhang von zwei komplett unterschiedlichen Kulturen, ist es schwer einzuschätzen, wie die Internationalisierung der Informationsarbeit erfolgreich gestaltet werden kann und somit die Ausweitung der Unternehmensphilosophie nach Fernost gelingt. Die vorliegende Arbeit untersucht kulturelle Unterschiede im Informationsverhalten des globalen Unternehmensumfelds und wie diese in Bezug auf China zu zahlreichen Herausforderungen an die Informationsarbeit führen. Informationsbedürfnisse auf internationaler Ebene erfüllen zu können ist eher schwer, aber nicht unmöglich.
Als Lehrende sind wir auch gleichzeitig und lebenslang Lernende. Diesen Prozess wollen wir mit dem vorliegenden Arbeitsbuch unterstützen und Hochschullehrenden Anregungen und Ideen zum Umsetzen in die Hochschullehre geben. Gehirngerecht Lehren und Lernen bedeutet, die Funktionsweise unseres Gehirns bei der Gestaltung von Lernprozessen zu berücksichtigen. Die „11 Prinzipien zum gehirngerechten Lehren und Lernen“ sollen den einfachen Transfer von Erkenntnissen der Lehr-Lernforschung in Lehrveranstaltungen unterstützen.