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Dieses E-Book enthält drei sozialwissenschaftliche Fallstudien, die Studierende der Hochschule der Medien Stuttgart im Wintersemester 2015/16 in einem Master-Kurs erstellt haben. Die Projekte behandelten neue Trends in der zunehmend digitalisierten Gesellschaft. Thematisch umfassen die drei Teilstudien das "Vertrauen in der Sharing Economy", die "digitale Diaspora" am Beispiel polnischstämmiger Migranten und die "Ethik der Privatheit".
In diesem Band werden drei empirische Forschungsprojekte zur Nutzung von mobilen Medien im öffentlichen Raum dokumentiert. Projekt I: "Einsteigen mit Medien. Eine Studie zur Nutzung mobiler Medien im öffentlichen Stadtverkehr am Beispiel der Landeshauptstadt Stuttgart" / Projekt II: "Angst vor der Langeweile? Nutzung mobiler Medien in Wartesituationen" / Projekt III: "Musica Mobilis. Unterwegs mit der schwerelosen Musiksammlung. Eine Studie über die Auswirkungen des mobilen Musikkonsums auf die Wertschätzung von Musik"
Der Sammelband bietet einen Überblick über Ansätze empirischer Forschung zum Thema "Mediennutzung und Identität von Migranten". Mit den Mitteln der empirischen Sozial- bzw. Medienforschung wird der Frage nachgegangen, wie sich im Alltag das Globale als Teil des Lokalen manifestiert. Ansatzpunkt der drei dokumentierten Projektberichte ist die Mediennutzung von Migranten: eine Aktivität, die im Zeitalter von Satellitenrundfunk und Internet oftmals "globalisiert", jedenfalls international abläuft und mit zu Veränderungen des Bewusstseins individueller Identität führt. Auf der lokalen Ebene - bei Personen mit migratorischem Hintergrund im Großraum Stuttgart - sollte beobachtet und analysiert werden, wie Migranten ihre Zugehörigkeit(en) und Identität(en) mit Hilfe von Medienangeboten finden und bestimmen. Der erste Beitrag der vorliegenden Projektstudiensammlung widmet sich dem Zusammenspiel von "Heimatmedien und Medienheimat". Jörg Reutter, Daniel Artur Schindler, Charlotte Schulz und Markus Unterberger entwerfen in ihm ein Modell der Medienaneignung durch Migranten. Martina Bauer, Marina Leitz und Anja Moser beleuchten die Nutzung und die Bedeutung von Medien in der türkischstämmigen Diasporabevölkerung, wobei sie dem Geschlechter- bzw. Genderaspekt besondere Bedeutung beimessen, indem sie ihre Forschung auf weibliche Migrantinnen fokussieren, die in der öffentlichen Debatte oftmals nur stark klischeehaft vorkommen. Das Team um Christina Bresler, Alice Haußer und Eleonora Steenken betrachtet in seiner Fallstudie das Mediennutzungsverhalten von Griechen und Deutschen mit griechischem Migrationshintergrund - einer Gruppe, die von der deutschen Mehrheitsbevölkerung zwar weniger stark mit Klischees bedacht wird als etwa die türkische Community, aber oftmals weitaus selbstbezüglicher in der Diaspora lebt als weithin vermutet.
Die vorliegende Studie befasst sich mit dem Thema "Coolness" und inwieweit dieses Konzept auch auf das Medium Radio, insbesondere auf das Stuttgarter Hochschulradio horads 88,6, anwendbar ist. Das empirische Forschungsprojekt, mit 18 Studierenden im Sommersemester 2011 durchgeführt, knüpft an eine Projektarbeit aus einem vorherigen Semester an: "Das Lernradio horads: Eine Studie zur Wahrnehmung und Akzeptanz des Hochschulradios Stuttgart sowie zum Rezeptionsverhalten seiner Zielgruppe" (Projektgruppe Campusmedien 2011; Download unter http://opus.bsz-bw.de/hdms/volltexte/2012/716/pdf/Forschungsbericht_Lernradio_horads_110421.pdf). Sie schließt u.a. mit dem zentralen Ergebnis, dass das Lernradio "cooler" erscheinen müsse, um seine Attraktivität und Akzeptanz zu erhöhen. Beim hier dokumentierten Projekt wurde zunächst der theoretische und empirische Forschungsstand zur Coolness überprüft. Im empirischen Teil der Projektarbeit wurde mittels einer persönlichen Befragung sowie mit Hilfe von Tiefeninterviews und Gruppendiskussionen der Fragestellung nachgegangen, wie Coolness zu definieren ist und was einen coolen Radiosender ausmacht. Als zentrales Ergebnis kann herausgestellt werden, dass Coolness immer etwas mit Zugehörigkeit und Abgrenzung zu tun hat. Das Individuum möchte einerseits einer kleinen Gruppe zugehörig sein, sich andererseits aber vom Mainstream abgrenzen. Außerdem bewegt sich Coolness in verschiedenen Spannungsfeldern, in denen unter anderem Aspekte wie Lifestyle, Authentizität und die Antizipation von Trends eine Rolle spielen. Das durch die Erhebung gebildete Konstrukt der Coolness lässt sich allerdings nur bedingt direkt mit dem Medium Hörfunk verbinden. Einige Aspekte werden dennoch in den Handlungsempfehlungen aufgegriffen und könnten auch für das Hochschulradio horads 88,6 umgesetzt werden.