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Die Möglichkeit zur einfachen Steuerung eines Smarthomes mit einem Smartphone steht den meisten
Menschen zur Verfügung und doch wird die Thematik der Barrierefreiheit dabei nur eingeschränkt
behandelt. Die Bedienung vieler Systeme ist für Menschen mit motorischen Einschränkungen schwer
bis gar nicht möglich und macht sie aus diesem Grund unbrauchbar. Für die Bereitstellung einer
Lösung hierfür wurde eine für jede Person flexibel anpassbare Applikation entwickelt, welche eine
kontrollierte Steuerung durch Blickgesten, Kopfbewegungen und weiteren Eingabemethoden zulässt.
Für die Registrierung der anzusteuernden Geräte und deren Zuordnung in personalisierte Menüs
müssen die Eigenschaften in einer XML-Datei angegeben werden.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Entwicklung einer Web-Anwendung zur Erstellung der
genannten XML-basierten personalisierten Benutzeroberflächen. Der Aufbau orientiert sich dabei an
einem XML-Schema der Applikation "FourWays", anhand wessen Profile zur Steuerung von
Smarthome-Geräten in einem Web-Interface konstruiert werden können.
Die Audiodeskription ermöglicht blinden und sehbeeinträchtigten Menschen das Verstehen und Erfahren von Videos und Filmen, indem visuelle Informationen in Dialogpausen beschrie- ben werden. Da die Anforderungen der Audiodeskription von Zielgruppe zu Zielgruppe stark variieren und auch der wirtschaftliche Faktor eine erhebliche Rolle spielt, existieren alterna- tive Ansätze und Erweiterungen zur Erstellung von Audiodeskriptionen.
Neben den Grundlagen der Audiodeskription und der Sprachsynthese, beschäftigt sich die vor- liegende Arbeit mit bereits vorhandenen Technologien zur Erweiterung und Vervielfältigung des Angebots von Audiodeskriptionen. Außerdem wird im praktischen Teil der Arbeit ein neuer Ansatz zur Personalisierung von Audiodeskriptionen vorgestellt. Dieser untersucht, ob ein Mehrwert geschaffen wird, indem die bisher mit menschlicher Stimme produzierten Audi- odeskriptionen für Filme und Videos durch eine personalisierte künstliche Stimme ersetzt wer- den. Diese Personalisierung beinhaltet eine wählbare Sprechgeschwindigkeit, welche mit der Ausführlichkeit der Beschreibung zusammenhängt. Je höher die durch die Nutzenden be- stimmte Geschwindigkeit, desto mehr Inhalt wird vermittelt. Es kann während des Abspielens zwischen drei verschiedenen Stufen gewechselt werden.
Der Ansatz wird in dieser Arbeit in einer Feldstudie anhand eines Prototyps getestet und be- wertet.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Perspektiven von Diversity Management im Personalmanagement wissenschaftlicher Bibliotheken in Deutschland. Der Begriff „Diversity“ findet seit Jahren zunehmend Beachtung in der Gesellschaft. Dies betrifft durch den demographischen Wandel, Veränderungen der Personalstruktur und die Internationalisierung des Wissenschaftsbetriebes auch wissenschaftliche Bibliotheken. In diesem Kontext stellt sich vor allem die Frage, wie Vielfalt innerhalb des Personals einer wissenschaftlichen Bibliothek geschaffen werden kann und wie aus dieser Vielfalt heraus mit Hilfe von gezieltem Diversity Management Potentiale gefördert werden, welche die Organisation bei der Erreichung ihrer Ziele unterstützen und Bibliotheken zukunftsfähig machen. Basierend auf bestehender Literatur wurde ein modellhaftes Diversity-Management-Konzept für diese Einrichtungen entwickelt und durch sieben Interviews mit Expert*innen, die im Personalwesen wissenschaftlicher Bibliotheken tätig sind und beziehungsweise oder Führungspositionen mit Personalverantwortung innehaben, evaluiert. Anhand der Ergebnisse der Evaluation wurden mögliche Weiterentwicklungen für das Konzept ermittelt. Zudem wurde in den Interviews die aktuelle Anwendung sowie Meinungen zur Relevanz von Diversity Management in wissenschaftlichen Bibliotheken allgemein abgefragt. Anhand dieser Informationen wurden abschließend die Perspektiven für Diversity-orientiertes Personalmanagement in besagtem Kontext betrachtet.
Schlagwörter: Diversity Management, Personalmanagement, Wissenschaftliche Bibliothek, Diversität
Durch den Umstieg von RAK auf RDA entstand eine Diskrepanz zwischen alten und neuen Metadaten in Bibliothekskatalogen. RAK fordert nur einen Normdatensatz für eine Person und ihre Pseudonyme, während RDA Pseudonymen einen eigenen Normdatensatz zuweist. Der entstehende Unterschied zu den Altdaten führt zu unvollständigen Trefferlisten bei Katalogrecherchen. Diese Arbeit stellt den Umgang der Regelwerke mit Pseudonymen vor und ermittelt die aktuelle Situation in Bibliotheken, Verbünden und Katalogen. Eine Befragung verschiedener Institutionen zeigt, dass das entstehende Problem bei der Recherche meistens als unwichtig beurteilt wird und in den meisten Fällen unbehandelt bleibt. Aufgrund der Datenmenge ist es nicht möglich, die Altdaten intellektuell umzuarbeiten. Für diese Arbeit wurde ein Datenabzug aus dem K10plus daraufhin untersucht, ob eine maschinelle Zuordnung von entsprechenden Normdatensätzen zu ihren Titeldatensätzen über die Informationen in der Verantwortlichkeitsangabe möglich ist. Die Analyse zeigt, dass der Großteil der Titeldatensätze so zugeordnet werden kann, und identifiziert und beschreibt Probleme und Hürden, die dabei beachtet werden müssen.
Diese Forschungsarbeit befasst sich mit den Auswirkungen externer Ereignisse auf die Berichterstattung über politische Kampagnen und deren Inhalte anhand des Beispiels der Veröffentlichung
des Buches Die Selbstgerechten der linken Politikerin Sahra Wagenknecht und dessen etwaigen Einfluss auf die Medien-Frames in zehn überregionalen deutschen Periodika, die sich mit dem Bundestagswahlkampf der Partei DIE LINKE im Jahr 2021 im Zeitraum vom 22.03.2021 bis zum 09.05.2021 auseinandersetzen.
Stichwörter: Medien-Frames, politische Berichterstattung, Kommunikation, Bundestagswahl
2021, DIE LINKE
This paper deals with the contrast modes of the operating systems Windows, Mac OS, IOS and Android. The various effects, of web browsers and operating systems, on the implementation of contrast modes, are analysed and documented. This is done using a test website created for this purpose, which combines different definitions for fore- and background colors.
Based on the results, own bookmarklets are developed. These, simulate the selected contrast modes from the Windows system, during the implementation in the web brow-sers Google Chrome, Mozilla Firefox and Microsoft Edge.
The work aims to facilitate the creation of barrier-free(accessible) websites. This is at-tempted by implementing checks for sufficient contrast between the font and the back-ground, as well as the effects in different web browsers, during their development or a subsequent test.
To conclude, there is a recommendation on how to best define the fore- and background colours for websites in order to achieve the minimum contrast according to WCAG 2.1, even when using the operating system's own contrast modes.
Anhand der Ergebnisse werden eigene Bookmarklets entwickelt, die die ausgewählten Kontrastmodi aus dem Windowssystem in der Umsetzung in den Webbrowsern Google Chrome, Mozilla Firefox und Microsoft Edge simulieren.
Die Arbeit soll dazu beitragen, das Erstellen von barrierefreien Websites zu erleichtern, indem schon während ihrer Entwicklung oder einem nachfolgenden Test auf ausrei-chend Kontraste zwischen der Schrift und dem Hintergrund und Auswirkungen in ver-schiedenen Webbrowsern geprüft werden kann.
Abschließend gibt es eine Handlungsempfehlung, wie die Vorder- und Hintergrundfar-ben für Websites am besten zu definieren sind, damit sie auch bei Anwendung der Be-triebssystem eigenen Kontrastmodi möglichst das Minimum an Kontrast nach den Vor-gaben WCAG 2.1 erreichen.
In dieser Arbeit wird die Verwendung von Piktogrammen und personalisierten Einstellungen zur Anpassung von Schnittstellen für Benutzer mit kognitiven Einschränkungen untersucht. Dieses Thema ist im Zusammenhang mit der digitalen Integration dieser Benutzer in den Internet-Raum von großer Bedeutung. Leider werden derzeit die meisten Websites erstellt, ohne auf die Bedürfnisse und Besonderheiten dieser Zielgruppe einzugehen. Um dieses Problem zu lösen, müssen Browser-Erweiterungen verwendet werden, die es ermöglichen, das Layout der Website an die Bedürfnisse der Benutzer anzupassen. Wir haben drei Browser- Erweiterungen auf ihre Eignung für Benutzer mit kognitiven Einschränkungen untersucht, nämlich Easy Reading, Read & Write und Immersive Reader. Diese drei Tools haben die Verwendung von Piktogrammen und personalisierten Einstellungen zur Änderung des Layout von Seiten gemeinsam.
Um die Vor- und Nachteile dieser Tools herauszufinden, wurde eine Fokusgruppe mit Experten aus den Bereichen UX, UI und Barrierefreiheit durchgeführt. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Fokusgruppe wurden die Anforderungen zur Verbesserung und Anpassung dieser Browser-Erweiterungen für die angegebene Zielgruppe formuliert. Darüber hinaus wurden von uns wissenschaftliche Publikationen und Richtlinien zum Thema Gestaltung von Schnittstellen für Menschen mit kognitiven Einschränkungen analysiert. Die Ergebnisse der Analyse von Publikationen und Daten der Fokusgruppe bildeten die Grundlage eines neuen Konzepts für eine angepasste Browser-Erweiterung, das mit Hilfe der Software für Prototyping Figma in Form eines Prototypen umgesetzt wurde. Zur Validierung des Prototyps wurden zwei Interviews mit Expertinnen im Bereich kognitive Einschränkungen durchgeführt, die ihre Vorschläge zur Verbesserung und Vereinfachung der vorgestellten Lösung äußerten. Im Fazit wurden die Hauptrichtungen für eine eingehendere Untersuchung dieses Themas skizziert. Das Ergebnis dieser Arbeit ist die Thematisierung der Notwendigkeit, angepasste Schnittstellen für Benutzer mit kognitiven Einschränkungen unter Verwendung von Piktogrammen und personalisierten Einstellungen zu schaffen und Vertreter dieser Zielgruppe in den Entwicklungsprozess einzubeziehen.
Wenn Spotify den Ton angibt : Audiostreaming-Dienste und die Frage nach der persönlichen Autonomie
(2022)
In der Studie wird die wahrgenommene persönliche Autonomie von aktiven Spotify-Nutzer:innen beim Treffen von Entscheidungen auf der Plattform untersucht. Ferner spielt auch das grundsätzliche Hörverhalten von Audioinhalten eine Rolle. Ausgangslage der Untersuchung sind Theorien aus der Medien- und Kommunikationswissenschaft, Psychologie, Philosophie und Ethik. In dieser Verzahnung unterschiedlicher Disziplinen wurde das Thema in dieser Form bisher nur wenig erforscht.
Mithilfe von Tiefeninterviews sowie von qualitativen Inhaltsanalysen können drei zu Beginn aufgestellte Leitfragen beantwortet werden. Diese beziehen sich auf die Bedeutung Spotifys im Leben der Nutzer:innen sowie auf Kenntnisse zur wahrgenommenen Autonomie bei der Nutzung der App und deren Bewertung. Es kann festgestellt werden, dass Spotify eine bedeutende Rolle im Leben seiner Nutzer:innen zukommt. Diese nutzen den Musikstreaming-Dienst zur Beeinflussung ihrer Stimmung, zum Vertreiben von Langeweile sowie zum Hervorrufen von als positiv empfundenen Erinnerungen. Zudem geben alle Proband:innen an, Spotify als ihren Hauptdienst für Audiostreaming zu nutzen; die meisten von ihnen zahlen für den Premium-Account. Obwohl Spotify als Mittel zum Zweck gilt, können sich die befragten Nutzer:innen nach aktuellem Stand keinen Wechsel des Anbieters vorstellen.
Bei der Nutzung selbst ist den meisten befragten Proband:innen bewusst, dass Spotify Algorithmen nutzt, die ihnen Audioinhalte vorschlagen. Diese werden von allen Befragten genutzt, was auf eine eingeschränkte Autonomie der Nutzer:innen hindeutet, jedoch aufgrund der gewählten Methode nicht vollständig bestätigt werden kann. Gleichzeitig fühlen sie sich in einer Position der Kontrolle über ihre Entscheidungen, da sie durch Klicken und Downloaden von Audioinhalten selbstbestimmt handeln können. Auch die in Bezug auf Spotify bekannte Problematik, dass Daten gesammelt und unter anderem zu Werbezwecken genutzt werden, löst bei den Befragten nur wenig Skepsis aus.
Alles in allem schafft Spotify es, das Vertrauen der Nutzer:innen im Umgang mit Daten sowie ihrer eigenen Autonomie zu gewinnen. Über Algorithmen und Datensammlungen wird von den Befragten hinweggesehen, sofern Spotify weiterhin als alltäglicher Stimmungsmacher funktioniert und vielfältige Funktionalitäten anbietet, die die Nutzenden als wichtig erachten.
Kognitive Barrierefreiheit im Web – Maßnahmen zur Personalisierung am Beispiel von Easy Reading
(2022)
In dieser Thesis geht es um das Thema kognitive Barrierefreiheit im Web. Dabei wird die Software Easy Reading vorgestellt. Diese Software können Menschen mit kognitiven Einschränkungen nutzen, um verschiedene Hilfen, bei der Benutzung des Webs zu erhalten. Die Nutzer können dabei ihr eigenes Benutzerprofil erstellen und damit Easy Reading personalisieren. Easy Reading kann als Add-On zum Browser hinzugefügt werden oder direkt in die Webseite integriert werden. Diese Thesis fokussiert sich auf Easy Reading als Add-On.
In dieser Thesis wird untersucht wie man Easy Reading weiter entwickeln kann, um Menschen mit kognitiven Einschränkungen im Web besser zu unterstützen. Dafür wurde erstmal eine Literaturrecherche durchgeführt, um herauszufinden welche Probleme Menschen mit kognitiven Einschränkungen, bei der Benutzung des Webs haben. Danach wurde Easy Reading vorgestellt und nach verschiedenen Richtlinien analysiert. Dabei wird geprüft welche Anforderungen von der Richtlinie, Making Content Usable for People with Cognitive and Learning Disabilities durch Easy Reading adressiert werden. Das gleiche wurde auch für die Richtlinien EN 301 549 v3.2.1 und WCAG 2.2 gemacht. Dabei wurde festgestellt, dass Easy Reading einige der Anforderungen nicht erfüllt. Im Anschluss wurde eine Qualitative Evaluation durch eine Fokusgruppe, mit Experten im Bereich Menschen mit kognitiven Einschränkungen veranstaltet. In dieser Fokusgruppe wurden gute und schlechte Eigenschaften von Easy Reading, gemeinsam identifiziert. Dabei wurden erkannt, dass die Symbole der Funktionen nicht eindeutig sind. Zudem wurden einige neue Funktionen und Veränderungen der Benutzeroberfläche vorgeschlagen. Diese Ergebnisse der Fokusgruppe wurden dann verwendet, um ein Konzept zur Weiterentwicklung von Easy Reading zu erstellen. Basierend auf dem Konzept wurde ein Prototyp erstellt. Bis auf drei Funktionen, sind alle neuen Funktionen in diesem Prototyp anwendbar. Weiterführend nach der Thesis, könnten Menschen mit kognitiven Einschränkungen, dann den Prototypen durch mehrere Benutzertests testen.
Diese Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Wahrnehmung der Bevölkerungsgruppe Generation Z in Bezug auf Kryptowährungen und die dahinterliegende Technologie der Blockchain. Es wurde mittels einer empirischen quantitativen Umfrage erhoben, welche Medien, die die Jugendlichen konsumieren, wie über die Themen berichten, sowie welche Erfahrungen die Jugendlichen gemacht haben und welches Wissen sie sich dabei angeeignet haben. Im Anschluss wurde aus den erhobenen Informationen eine intuitive Prognose erstellt, wie die Generation Z zukünftig über Kryptowährungen und die Blockchain Technologie denken könnte. Die Teilnehmer der Umfrage zeigen ein breites Wissen über die Funktionsweise von Kryptowährungen, auch ohne den Begriff der Blockchain verinnerlicht zu haben. Es existieren Ängste, dass diese Technologie für illegale Zwecke missbraucht wird. Für die Prognose bewiesen die Teilnehmer Aufgeschlossenheit und Interesse am Thema Kryptowährungen. Sie sind auch bereit, gefestigte Meinungen zu hinterfragen.
Dieser Sammelband bündelt fünf empirische Feldstudien rund um Audio- und Video-Streamingdienste. Studie 1 analysiert "Auswirkungen des Angebots von Spotify auf die Konzentration in unterschiedlichen Lern- und Arbeitssituationen". Studie 2 blickt auf "Prägungen der Hörgewohnheiten von Musik durch die Affordanz von Spotify". Studie 3 untersucht den "Gesellschaftstrend Nachhaltigkeit" mit der kritischen Nachfrage, inwieweit Netflix und andere Streamingportale eine Form von "Selbstbetrug" sind. Studie 4 analysiert die Nutzung und die Wahrnehmung der personalisierten Empfehlungen von Netflix". Studie 5 nimmt "Auswirkung von Videostreaming auf das Affiliationsmotiv bei Studierenden" in den Fokus.
Chronik der Fachhochschule für Bibliothekswesen Stuttgart
1993-2001
Zum 50-jährigen Bestehen der Fachhochschule
für Bibliothekswesen Stuttgart im Jahre 1992 fand vom 20. bis 22. Oktober der internationale Kongress "Bibliothek- Kultur - Information" statt.
Der 1993 veröffentlichte Tagungsband, der zugleich Festschrift war, schloss mit einer Chronik der Jahre 1942 bis 1992.
Dieser Beitrag setzt die Berichterstattung für die Jahre 1993 bis 2001, bis zum Ende der Hochschule als selbständiger Institution, fort.
Zum 1. September 2001 wurden die Fachhochschule Stuttgart — Hochschule für Bibliotheks- und lnformationswesen (HBI) und die Fachhochschule Stuttgart — Hochschule für Druck und Medien (HDM) zur Hochschule der Medien (HdM) vereinigt.
Die bisherige HBI lebt in der Fakultät 3 "Information und
Kommunikation" als Studiengang "Bibliotheks und Informationsmanagement" fort.
Forschungsbericht 2020
(2021)
Das vergangene Jahr 2020 war kein normales Jahr. Es begann
bereits unter schwierigen Vorzeichen. In einigen Branchen
verschlechterten sich die wirtschaftlichen Aussichten deutlich,
unsere Kollegen spürten dies daran, dass es schwieriger wurde
Praxispartner für Anträge mit einer fi nanziellen Beteiligung zu
fi nden. Anderen Hochschulen im Lande ging es nicht anders, so
wurde beim Programm „Angewandte Künstliche Intelligenz“ nur
zwei Verbünde überhaupt gefördert und nur ein Bruchteil der
Budgets des MWKs ausgeschöpft. Soweit war dies die Situation
Ende Februar zum Ende des Wintersemesters 2019/20.
Danach ging es dann Schlag auf Schlag. Zuerst wurde eine
wichtige Dienstreise nach China abgesagt. Anfang März waren
Kollegen und Kolleginnen bereits im Flieger in die USA, als deren
Konferenz abgesagt wurde und irgendwie schafften sie es gerade
noch vor dem Lockdown rechtzeitig nach Stuttgart zurückkehren.
Am 11.03. entschied die Landesregierung die Hochschulen
bis auf Weiteres zu schließen und auch die forschenden
Professorinnen und Professoren mussten aus dem Home-Offi ce
erst einmal ein virtuelles Sommersemester vorbereiten. Praxispartner
und Ansprechpartner bei Projektpartnern und -trägern
waren im Home-Offi ce oder in Kurzarbeit. Somit konnten
Anträge nicht weiterverfolgt werden und statt scheinbar sichere
Bewilligungen kamen Abwesenheitsnotizen. Für uns wichtige
Konferenzen und Messen wurden erst verschoben und dann im
besten Fall „virtualisiert“ oder ganz abgesagt. Während dies bei
einem jährlichen Rhythmus einfach ärgerlich ist, bedeutet es beispielsweise
für die nur alle vier Jahre stattfi ndende DRUPA, dass
eine ganze Generation wissenschaftlicher Mitarbeiter hier eben
nicht mit der HdM teilnehmen kann. Hier könnte das Vorwort
enden, mit einer Erklärung, besser noch einer Entschuldigung,
warum das Jahr 2020 unter den vorigen Jahren lag, warum
Vorträge nicht auf Konferenzen gehalten wurden, daraus keine
Papers wurden, warum Drittmittelprojekte nicht abgewickelt
werden konnten oder sich zumindest verzögerten.
Aber: es kam anders und so, wie unsere Kolleginnen und Kollegen
alles daransetzten, dass das Sommersemester 2020 kein
verlorenes Semester für unsere Studierenden war, so war auch
das Jahr 2020 für die Forschung an der Hochschule der Medien
kein verlorenes Jahr.
Gefühlt waren es unsere Doktoranden, welche als erste die
Fühler ausstreckten und selbst Mitstreiter auf der ganzen Welt
fanden, um sich in neuen Formaten untereinander austauschten.
Statt einmal im Jahr trafen sie sich nun mindestens einmal im
Monat virtuell. Schnell wurden
auch Konferenzen bis weit in
den Herbst hinein digitalisiert
und gaben den Forscherinnen
und Forschern Planungssicherheit
und ein gutes Gefühl,
dass die Einreichung sinnvoll
ist. Die aktive Teilnahme an
internationalen Tagungen mit
sonst prohibitiv teuren Kosten
für Reisen und Unterkunft war
nun möglich. Die Anzahl der gehaltenen Vorträge auf wissenschaftlichen
Veranstaltungen hat 2020 somit kaum gelitten und
der Output in Form von Veröffentlichungen ist gegenüber dem
Vorjahr sogar spürbar gestiegen.
Ab Juni öffnete die Hochschule langsam, Kollegen kehrten an
Ihre Arbeitsplätze zurück und nutzten die Ruhe im Haus – die
meisten Vorlesungen waren auf Big Blue Button und Zoom umgestellt
– das Arbeiten an Projekten und neuen Anträgen sowie
auch die Vernetzung untereinander profi tierte davon. Insgesamt
war 2020 gerade auch in den neuen Forschungsleuchttürmen
von einer Zusammenarbeit über die Studiengänge und Fakultäten
hinweg geprägt. Was folgte war ein wahres Feuerwerk an
Anträgen im zweiten Halbjahr in hoher Qualität mit entsprechenden
Bewilligungsquoten. Noch nie in der Geschichte der HdM
konnte mit knapp 6 Millionen ein solches Volumen an neuen
Drittmitteln akquiriert werden. Im Jahr 2020 liegen die harten,
d.h. die laut AGIV-Kriterien anzuerkennenden Drittmittel, mit
3.481.570,51 Euro über dem langjährigen Durchschnitt. Auch
das deutlich gestiegene Volumen wissenschaftlicher Publikationen
ist erfreulich und ein Indikator der gestiegenen Forschungsaktivität.
Die Bewilligung von Drittmitteln erfordert immer auch
eine Portion Glück, Publikationen sind vor allem das Ergebnis
harter Arbeit. Ein Dank somit an alle die – trotz aller Widrigkeiten
und auch persönlicher Herausforderungen – dazu geführt haben,
dass das Jahr 2020 für die Forschung an der HdM eben kein verlorenes
Jahr war, sondern ein Jahr wichtiger Weichenstellungen
für die kommenden Jahre. Neben den forschenden Kolleginnen
und Kollegen geht somit vor allem auch mein Dank an die Kolleginnen
im IAF, Alexandra Wenzel und Marina Hudjec.
Prof. Dr. Nils Högsdal
Forschungsbericht 2019
(2020)
Der vorliegende Forschungsbericht fasst die Leistungen der
Hochschule der Medien zusammen. Die „harten“ Drittmittel,
welche von der AGIV anerkannt werden, liegen weiterhin deutlich
über 3 Millionen Euro. Neben den klassischen Drittmitteln ist
die Hochschule der Medien zudem erfolgreich bei der Einwerbung
weiterer Förderungen. Diese wettbewerblich eingeworbenen
sonstigen Drittmittel haben ebenfalls erhebliche Forschungsanteile.
Ein Beispiel ist das Programm des Ministeriums für
Wissenschaft und Kunst zur Verbesserung der Lehre. Ebenfalls
erfolgreich war die Hochschule der Medien bei der Einwerbung
von Mitteln im Bereich der Startup-Förderung. So kommen wir
in der Summe auf ein gesamtes Drittmittelaufkommen von über
3,8 Millionen €.
Neben den reinen Zahlen – in 2019 wurde das zweithöchste
Drittmittelaufkommen erzielt – ist die Forschung an der Hochschule
der Medien breiter aufgestellt als je zuvor. Das zeigt sich
an zahlreichen neuen Projekten, welche im Berichtszeitraum
starteten. Der leichte Rückgang der Drittmittel im Berichtszeitraum
ist dem Auslaufen einiger großer Projekte geschuldet. Das
betrifft u.a. die kooperativen Promotionskollegs und gleichzeitig
auch – mit dem nahenden Ende von Horizon 2020 – EU-geförderter
Projekte. Zusätzlich trägt das Phänomen bei, dass bewilligte
Projekte verspätet bzw. langsamer als geplant starten. Der
Arbeitsmarkt in Stuttgart ist angespannt und nicht selten können
Stellen in Forschungsprojekten nur mit Verzögerung besetzt
werden. Hier steuert die Hochschule der Medien zukünftig mit
gezielter Personalentwicklung entgegen. Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern müssen gerade bei den üblichen
Projektbefristungen attraktive Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten
ermöglicht werden. Ein wesentlicher Pfeiler dazu
ist der Zugang zur Promotion. Die Anzahl der betreuten und
der abgeschlossenen Promotionen wächst stabil und gleichzeitig
bewährt sich die Strategie der Hochschule der Medien mit
vielfältigen Partnerschaften. Die Universitäten in Baden-Württemberg
haben inzwischen Satzungen für die Assoziierung von
Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern der Hochschulen
für Angewandte Wissenschaften verabschiedet. Die Praxis zeigt
aber, dass es im konkreten Einzelfall gar nicht zu einer Assoziierung
kommt, da bereits eine individuelle Vereinbarung zu
Betreuung eines Doktoranden gefunden wurde. Somit setzen
wir weiterhin auf vielfältige Partnerschaften im In- und Ausland
und freuen uns, dass es hier u.a. mit Partnern in Australien neue
Vereinbarungen gibt, welche den diversen Forschungsthemen
gerecht wird.
Ein weiterer Indikator für die
Breite der Forschungsaktivitäten
an der Hochschule der
Medien ist das Ergebnis der
Neuausschreibung der Forschungsleuchttürme.
Mittlerweile
erfüllen 9 Institute die intern
festgelegten Kriterien, die
sich an den AG-IV orientieren.
Neu dazugekommen sind das
Learning Research Center, das
Institut für Games, das Institute for Applied Artifi cial Intelligence
und der Forschungsleuchtturm DECIDE (Digital Ethics, Responsible
Innovation and Design).
Neben der Förderung der Leuchttürme unterstützt die Hochschule
der Medien die forschenden Kollegen in Form von
Anschubstellen, individuellen Budgets für Tagungsteilnahmen
über das sog. Bonuspunkteprogramm, Deputatsnachlässen,
Forschungsprofessuren und durch die Schaffung von Rahmenbedingungen
und Planbarkeit. Ein weiterer Schritt wird der Aufbau
einer eigenen Ethikkommission sein sowie die Digitalisierung der
Unterstützungsprozesse der Forschenden.
Innerhalb des IAFs gab es Änderungen. Prof. Dr. Judith Papadopolus
folgt Prof. Dr. Michael Burmester sowohl als Prodekanin
der Fakultät Information & Kommunikation und Vertreterin
der Fakultät im Vorstand nach. Neben dem Dank an Michael
Burmester geht mein Dank vor allem an Alexandra Wenzel und
Marina Hudjec, welche als Team im IAF in vielfältiger Art und
Weise unsere forschenden Kollegen unterstützen.
Prof. Dr. Nils Högsdal
Forschungsbericht 2018
(2019)
2018 war für die Forschung an der Hochschule der Medien
ein gutes Jahr. Erfreulich ist ein Anstieg der Forschungsdrittmittel
auf nunmehr über 3,6 Millionen Euro. Neben den öffentlichen
Förderprojekten gelingt es auch immer häufiger Forschung rein
privatwirtschaftlich finanziert durchzuführen. So betrug der Anteil
der Drittmittel aus privatfinanzierten Forschungsvorhaben in
2018 rund 20 %. Hinzu kommen die weiteren Drittmittel welche
– ein Beispiel sind die Programme des Ministeriums für Wissenschaft
und Kunst aus dem „Fonds Erfolgreich Studieren in Baden-
Württemberg“ (FESt-BW) – erhebliche Forschungsanteile haben.
So kommen wir in der Summe auf ein gesamtes Drittmittelaufkommen
von weit über 4,6 Millionen Euro.
Dass wir unsere Position weiter ausbauen konnten ist umso
erfreulicher, wenn man die schwierigen politischen Rahmenbedingungen
berücksichtigt. Die langen Koalitionsverhandlungen
führten dazu, dass zu Beginn des Jahres über Monate hinweg
keine neuen Anträge auf Bundesebene bewilligt wurden und
sich erwartete Ausschreibungen verzögerten. Gleichzeitig liefen
Forschungsprojekte aus, wodurch Beschäftigungslücken entstanden
und die Abwanderung von Mitarbeiter/-innen in die Industrie
drohte. Hier setzte die Hochschulleitung mit dem Institut für
Angewandte Forschung Akzente und machte mehrfach Risikozusagen
mit dem Ziel die Mitarbeiter/-innen an der Hochschule
zu halten.
Das Finden und Halten guter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
ist eine der größten Herausforderungen für die Hochschule.
Die Gehälter im Großraum Stuttgart kennen im Moment nur
eine Richtung und zwar nach oben. Was für unsere Absolventen
erfreulich ist bedeutet für uns als Arbeitgeber mit den bekannten
Tarifstrukturen, dass wir uns anderweitig positionieren
müssen. Neben inhaltlich spannenden Projekten ist das vor allem
die Chance zur weiteren Qualifikation. Programme wie der Forschungsmaster
und der Zugang zu Promotionen sind die großen
Hebel dazu. Somit war ein Arbeitsschwerpunkt der weitere Ausbau
des Zugangs zu Promotionen. Als Hochschule der Medien
streben wir kein eigenes Promotionsrecht an, sondern setzen auf
belastbare Partnerschaften. Erfreulich ist vor dem Hintergrund,
dass die bestehende Kooperation mit Swansea University vom
Themenschwerpunkt Drucktechnologie auf die Bereiche Management,
Innovation und Entrepreneurship ausgeweitet werden
kann. Auch mit unseren Partnern in Almeria, Swinburne und
der OsloMet University gibt es fortgeschrittene Gespräche und
neue Abkommen. Im Inland steht mit der Verabschiedung des
neuen Landeshochschulgesetzes Anfang 2018 das Thema Assoziierung
auf der Tagesordnung.
Hier profitiert die Hochschule
der Medien von der vertrauensvollen
Zusammenarbeit im Bereich Forschung aber auch den Transferinstrumenten wie Weiterbildung und Unternehmensgründung mit den Universitäten in der Region. Auch das bestehende Promotionskolleg zeigt, dass die Kooperation zwischen den Universitäten und Hochschulen für Angewandte
Wissenschaft in der Forschung funktionieren kann. Am Ende sind es vor allem die einzelnen Kolleginnen und Kollegen in unserem Haus, welche in der Scientific Community anerkannt und geschätzt
sind. Somit sind wir zuversichtlich in enger Kooperation
mit den Universitäten Stuttgart, Hohenheim und Tübingen auch in diesem Bereich noch enger zusammen zu arbeiten.
Der große Wachstumstreiber der Forschung waren im vergangenen Jahr die Themen Data Science und Künstliche Intelligenz.
Die Gründung des neuen Instituts für Künstliche Intelligenz, welche von allen drei Fakultäten unterstützt wird, bringt dies zum Ausdruck. Mit dem bewusst interdisziplinär ausgerichteten Ansatz wird hier vor allem anwendungsorientiert geforscht, was die Hochschule der Medien zu einem geschätzten Partner der Industrie macht.
Ein wichtiges Ziel für 2019 ist der Ausbau der Kontakte und der Kooperation mit dem Cyber Valley. Intern wird das Ziel sein, die Visibilität der vielfältigen Themen weiter zu erhöhen und vor allem den Kollegen das Forschen „einfach“ zu machen. Die Aufstockung des Personals des IAFs ist hier ein Hebel. Ich bedanke mit für das besondere Engagement und auch die Kreativität unserer Kollegen. Zudem möchte ich mich beim Team des IAFs bedanken. In unermüdlicher Arbeit stehen sie oft hinter den erfolgreichen Anträgen und sorgen dafür, dass aus einer tollen Projektidee ein erfolgreicher Antrag wird.
Prof. Dr. Nils Högsdal
Prorektor für Innovation
Seit dem vermehrten Zugang zum Internet und der damit einhergehenden Digitalisierung hat sich die Lehre aufgrund der technologischen Entwicklungen enorm verändert. Mittlerweile gehören vielfältige E-Learning-Angebote zum Alltag von Studierenden. Die vorliegende Arbeit verdeutlicht die Entwicklungen im E-Learning und den Wandel zu neuen medialen Formen und Konzepten. In vielen Bereichen, insbesondere mit technischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten, spielt das Experimentieren im Labor in der Ausbildung der Studierenden eine wichtige Rolle, um die notwendigen praktischen Kenntnisse zu erwerben. Diese Laborerfahrung kann allerdings aufgrund verschiedener Aspekte, wie z.B. der teuren Ausstattung, des begrenzten Zugangs oder der eingeschränkten Kapazität, nicht allen Studierenden angeboten werden. Daher gewinnen seit einigen Jahren virtuelle Labore, welche die Laborarbeit einer höheren Anzahl an Studierenden zugänglich machen, immer mehr an Interesse. Die vorliegende Arbeit widmet sich diesem Thema, zeigt die Möglichkeiten auf und verdeutlicht die wichtige Rolle virtueller Labore in der Lehre. Allerdings werden auch die Defizite deutlich, z.B. der Mangel an didaktisch und qualitativ hochwertigen digitalen Lösungen in vielen Bereichen wie des Internet of Things. Anhand eines Fallbeispiels soll die vorliegende Arbeit den Forschungsstand in diesem Bereich erweitern und die Realisierbarkeit der Virtualisierung eines Smarthome-Labors untersuchen. Neben der Konzeptionsphase, in der die Anforderungen an die Lösung erörtert werden, wird die Implementierung des virtuellen Labors mit geeigneten Technologien sowie die Evaluation der Anwendung mit Hilfe von Benutzertests präsentiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Benutzer das virtuelle PUX-Labor als nützliche Alternative zum realen Labor sehen. Die identifizierten Schwachstellen aus den Benutzertests können genutzt werden, um den Prototyp für die Integration in die DigiLab4U-Plattform und den produktiven Einsatz in Lehrveranstaltungen und Workshops weiter zu verbessern.
Das zentrale Anliegen des vorliegenden Märchenbuches ist, Märchen in einen zeitgenössischen Kontext zu stellen. Es sollen die Vorteile von Märchen und fantasievollen Geschichten beleuchtet werden, die diese im Rahmen einer Bildung für mehr Digitalkompetenz von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben. Sechs moderne Märchen und eine Kurzgeschichte bieten allen Leser:innen - egal ob jung oder alt - die Möglichkeit eine literarische Reise durch die Welt der Digitalen Ethik zu unternehmen. Darüber hinaus liefert ein Arbeitsbuch die passenden Methoden, damit die Märchen auch im Bildungskontext zur Anwendung kommen. Die Methoden reichen von narrativen Analysen bis hin zu philosophischen Fragen. Das Ziel ist dabei nicht nur, das Verständnis für die Digitale Ethik zu fördern, sondern auch die Neugierde der Leser:innen zu wecken, um das philosophische Staunen auch in den Zeiten der Digitalisierung zu bewahren. Das vorliegende Märchenbuch ist im Rahmen des vom MWK Baden-Württemberg geförderten Forschungsprojekt Digital Dialog 21 entstanden. Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung.
Aktuelle Gesetze und Richtlinien wie der Americans with Disabilities Act und 2016/2102 der Europäischen Union dienen der Unterstützung von Menschen mit Behinderung. Gleichzeitig stellen sie aber auch eine Herausforderung für viele Website-Inhaber dar, welche die gesetzlichen Vorgaben erfüllen müssen. Anbieter sogenannter Overlay-Tools bieten hierfür unter anderem vollautomatische Lösungen an, welche nach eigenen Anga-ben innerhalb weniger Minuten installiert werden können und anschließend die Website so verbessern, dass diese barrierefrei und konform zu den Gesetzen und Standards ist.
Die vorliegende Masterthesis untersucht, ob und inwieweit Overlay-Tools tatsächlich Websites im Kontext der Barrierefreiheit unterstützen. Hierbei sollen Potenziale und Grenzen aufgezeigt werden sowie durch diese Erkenntnisse Verbesserungsmöglichkeiten abgeleitet werden.
Auf Basis einer Recherche nach aktuellen Anbietern wurden die Overlay-Tools von ac-cessiBe, EqualWeb und UserWay für diese Untersuchung herangezogen, wobei gleich-zeitig eine Vergleichsstudie dieser Anbieter durchgeführt wurde. Hierfür wurden insge-samt sieben Metriken definiert, welche sowohl auf den Angaben und Versprechen der Anbieter als auch auf den Anforderungen der Web Content Accessibility Guidelines 2.1 beruhen. Zur Untersuchung und Bewertung der Änderungen durch die Overlay-Tools auf einer Test-Website, wurde der BIK BITV-Test angewendet. Ebenso wurde die Sicht des Seiteninhabers berücksichtigt und die dementsprechenden Features und Funktionen in-nerhalb von vier Metriken analysiert und bewertet.
Wesentliche Unterschiede zwischen den Overlay-Tools sind primär bei den Anpassungen an der eigentlichen Website erkennbar. So behebt accessiBe im Vergleich mehr Fehler und Barrieren für blinde Nutzer sowie Nutzer, welche die Tastaturnavigation benutzen und erzielt auch in der Gesamtbewertung somit das beste Ergebnis. Trotz der Verbesse-rungen ist eine vollständige Konformität eindeutig nicht möglich. Allerdings wurden sowohl theoretische als auch konkrete Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert.
Das menschliche Auge kann wesentlich mehr Farben wahrnehmen, als heutige
Bildschirme (engl. Displays) darstellen können. Diese Masterarbeit untersucht,
wie mit einem handelsüblichen Flüssigkristall Display (engl. Liquid Crystal
Display (LCD)) mittels Modifikation der Hintergrundbeleuchtung stark gesättigte
Farbtöne erzeugt werden. Standard-Farbräume sind als Referenz für die Farben
definiert, die ein Display darstellen kann. Der in der Recommendation ITU-R
BT.2020 (Rec.2020) definierte Farbraum deckt einen großen Bereich aller möglichen
Farbtöne ab und wird Rec.2020 Gamut genannt. Aber auch hier gibt es
Bereiche der menschlichen Farbwahrnehmung, die der Rec.2020 Gamut nicht
beinhaltet. Mit dieser Masterarbeit wird gezeigt, dass ein handelsüblicher LCD
mit speziell ausgewählten Leuchtdioden (engl. light-emitting diodes (LEDs)) Farbtöne
außerhalb von Rec.2020 erzeugt und somit stärker gesättigte Farbtöne zu
sehen sind.
Die Idee besteht darin, die Flüssigkristallschicht mit den integrierten Farbfiltern
zu verwenden und die Hintergrundbeleuchtung durch zwei Gruppen aus unterschiedlichen
LEDs zu ersetzten. Zur Optimierung der Hintergrundbeleuchtung
wird eine Simulation erarbeitet, die aus der spektralen Transmission der Farbfilter
im LCD und den Spektren verschiedener LEDs ein Transmissionsspektrum berechnet.
Aus dem Transmissionsspektrum wird mit Hilfe der Simulation der neue
Farbraum des LCDs bestimmt, der durch die modifizierte Hintergrundbeleuchtung
aus verschiedenen LEDs entsteht.
Einzelne LEDs und bestimmte Kombinationen aus zwei LEDs erzeugen als Hintergrundbeleuchtung
des LCDs die am stärksten gesättigten Farbtöne, die auch
außerhalb des Standard-Farbraumes Rec.2020 liegen. Den größten Farbraum
bei der Kombination verschiedener LEDs erzeugt das Tripel Rot, Grün und Blau.
Die Spektren des Tripels überlagern sich minimal und in der Transmission mit
den Farbfiltern sind die resultierenden Spektren immer noch schmalbandig und
die Farbtöne stark gesättigt. Wird das Tripel um die Amber-LED ergänzt, ist der
Farbraum etwas kleiner, deckt dafür mehr gesättigte Gelb-Farbtöne ab. Das ist
besonders wichtig für die Darstellung von Hauttönen und Warmweißfarbtönen.
Im zweiten Schritt der Simulation wird der Farbraum des LCDs berechnet, wenn
zwei Kombinationen verschiedener LEDs als alternierende Hintergrundbeleuchtung
eingesetzt werden. Die resultierenden Farbräume des Displays mit verschiedenen
Paare aus LED-Kombinationen erreichen Flächengrößen von bis zu 110
% der Fläche des Rec.2020 Farbraumes. Mit einer alternierenden Hintergrundbeleuchtung
aus zwei bestimmten LED-Kombinationen lassen sich stark gesättigte
Farben außerhalb des Rec.2020 Farbraumes erzeugen und zusätzlich mehr Farben
darstellen, als dieser Standard-Farbraum beinhaltet.