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Das Handbuch für die Lehre und Jugendarbeit unterstützt Jugendliche dabei, ihre Informations- und Meinungsbildungskompetenz in der digitalen Welt auszubilden. Es setzt sich zusammen aus Sachinformationen, die anhand einer Roadmap Aufklärung und Orientierung bieten, und zwölf Praxisprojekten mit Arbeitsblättern für den Einsatz im Unterricht. Mithilfe des Materials lernen Schülerinnen und Schüler die Glaubwürdigkeit von Online-Quellen zu bewerten, Fakten von Meinungen zu trennen, typische Desinformationsstrategien zu erkennen und sich so eine fundierte Meinung zu bilden und für diese fair und respektvoll einzustehen. Sie können die Auswirkungen von Falschinformationen für ihre eigene Meinungsbildung sowie für die Gesellschaft einschätzen. Darüber hinaus unterstützt das Material Jugendliche dabei, eine Haltung zu entwickeln, die die Wahrheit und eine freiheitlich demokratische Grundordnung wertschätzt.
Web Accessibility is becoming increasingly important. Guidelines and according tests were created in order to ensure Web Accessibility for everyone. Detailed reports are created in order to advise content creators on this topic. However, these reports can be even more elaborate than the guidelines themselves with their very specific and technical vocabulary and their sheer length. This makes it hard, especially for non-experts, to understand what the results mean and to know where to start.
StroCards is a functional prototype developed to help viewers of Web Accessibility reports understand their contents easier. One way of doing this is by sorting and filtering identified accessibility issues. It can generate charts from the number of failed, passed and not applicable success criteria that highlight aspects that are not explained in the report itself. It can explain the user how well each of the tested website performs in terms of accessibility regarding different responsibilities. One of its key features is generating individual reports for individual responsibilities like e.g. visual design. With this functionality a designer like in this example, could receive a list of issues that are relevant to them without being overwhelmed by issues that they cannot solve. This creates a more efficient handling of the report. Besides displaying the report highlighting project roles, StroCards can have a more human-centered and empathetic approach by showing which user groups are affected and therefore excluded by accessibility issues on the website. This makes the long list of guidelines more tangible – especially for non-experts.
In the process of developing StroCards, some design decisions were made with a group of experts. The implemented functional prototype was tested in a qualitative and quantitative user study. It was perceived as easier to understand and better to work with.
A tool like this could wildly help people maintaining, creating, and developing websites to put these Web Accessibility guidelines into practice and consequently minimize exclusion of people from websites.
ReMotion ist ein Team der grow platform GmbH, welches die besonderen Herausforderungen der Nutzer und potenziellen Kunden des modernen Fitnesstrainings mit einer innovativen Geschäftsidee lösen will. Dazu soll ein effizientes Training geschaffen werden, das an den individuellen Leistungsstand der Nutzer angepasst ist und ein hohes Erlebnispotenzial bietet. Mithilfe einer firmeninternen und eigens dafür entwickelten Bewegungsplattform, einem Fahrrad-Ergometer als erstes Trainingsgerät, sowie in zusätzlicher Kombination mit Gamification und Technologien, die das Eintauchen in die virtuelle Realität ermöglichen, soll so der Fitnesssport der Zukunft technologisch revolutioniert werden.
Mit dem Ziel, die durch Kundenbefragungen identifizierten Herausforderungen von fehlendem Spaß und fehlender Motivation zu untersuchen, behandelt die vorliegende Arbeit das Thema Gamification in Bezug auf die Tätigkeit des hochintensiven Intervalltrainings auf einem realen, stationären Fahrradprototyp in der virtuellen Realität. Anhand eines User-Centered Design-Ansatzes und mehreren iterativen Entwicklungs-schritten wird das Konzept einer VR-Fitnesstraining Experience entwickelt. Dieses wird in Kooperation mit einem interdisziplinären Projektteam realisiert und anschließend von der Autorin dieser Arbeit evaluiert.
Die Ergebnisse aus einer umfangreichen Nutzerstudie zeigen grundsätzlich, dass der entwickelte Prototyp ein hohes Potenzial für positive und freudvolle Erlebnisse sowie der Motivierung zu einer optimalen Leistung aufweist. Abgeleitet werden konnten sieben mögliche Einflussfaktoren, die mit dem positiven Ergebnis in Verbindung stehen könnten. Herausgreifend betrachtet wird der mögliche Anreiz des Flow-Erlebens, für dessen Einsetzen ein Zusammenspiel mit den anderen sechs Einflussfaktoren essenziell zu sein scheint.
Außerdem wird in einer Erörterung der theoretischen Grundlagen zur Trainingswissenschaft festgestellt, dass in einem regulären Fitnesstraining zwei der vier in der Trainingswissenschaft definierten Gegenstandsbereiche aktuell wenig oder gar keine Berücksichtigung finden. Die Erkenntnisse dieser Arbeit deuten je-doch darauf hin, dass eine Integration, der noch nicht vorhandenen Gegenstandsbereiche in die Konzeption und Gestaltung eines Trainings ein positives Trainingserlebnis und leistungsmotiviertes Handeln begünstigen könnte.
Abschließend wird anhand einer theoretischen und übergreifenden Betrachtung der Vorgehensweise zur Erarbeitung des Gamification-Konzepts, als Hauptgegenstand dieser Arbeit, ein Vorschlag für ein allgemeines Gamification-Modell abgeleitet.
Aus der Digitalisierung resultieren große Veränderungen. Unternehmen, auch speziell (Buch-)Verlage, sind gezwungen sich stets zu prüfen und bei Bedarf anzupassen. Die Komplexität der eigenen digitalen Transformation macht jedoch ein Veränderungsmanagement erforderlich. Die vorliegende Arbeit möchte daher herausfinden, ob und (im Falle der Bejahung) wie New Work die Bewältigung der digitalen Transformation von (Buch-)Verlagen und branchenfremden Unternehmen unterstützen kann bzw. zu diesem Zweck instrumentell einsetzbar ist. Dabei soll ein Vergleich beider Seiten statfinden.
Nach Betrachtung der theoretischen Grundlagen, welche ebenfalls Primärforschung umfasst, werden mittels Experteninterviews mit Verantwortlichen der Thematik ‚New Work‘ und mittels einer On-line-Befragung mit Mitarbeitern Erkenntnisse zum Zusammenhang, zur aktuellen Lage der Unter-nehmen, zu Mitarbeiterbedürfnissen sowie möglichen unternehmensinternen Diskrepanzen gewonnen.
Es zeigt sich, dass New Work die Bewältigung unterstützen kann und ein Einsatz tendenziell geeignet ist. Festzustellen sind Wirkungsweisen von New Work(-Ausprägungen) auf die Bewältigung: das Abmildern von Herausforderungen, das Begünstigen oder Entsprechen von Erfolgsfaktoren und das Verbessern von Rahmenbedingungen der digitalen Transformation von Unternehmen. Zwischen den Branchen sind keine großen Unterschiede hinsichtlich der Thematik existent. Unternehmen ist letztlich der Einsatz bestimmter New Work-Ausprägungen, vor allem aber eine möglichst umfassende Umsetzung von New Work unter Berücksichtigung individueller Gegebenheiten, zu empfehlen.
Die vorliegende Arbeit zeigt Unternehmen ein Instrument zur Bewältigung der eigenen digitalen Transformation und zu berücksichtigende Brancheneigenheiten bei der Umsetzung bzw. dem Einsatz auf.
I. Gedanken der Erneuerung; - zur Geschichte des radikalen Flügels der Hamburger Reformpädagogik
II. Die Wendeschule; - die Schule der Jugendbewegung
III. Max Tepp; - vom Weltkriegsteilnehmer zum radikalen Schulkritiker
IV. Die Disziplinarverfahren gegen den Volksschullehrer Max Tepp
V. Die Entlassung von Max Tepp
VI. Leben als Schriftsteller
VII. Beruflicher Neuanfang in Südamerika
VIII. Letzte Erfolge in der Bundesrepublik Deutschland
I.Der Erste Weltkrieg im Film von den Anfangen bis zum Ende der Sturnmfilmaera (1914-1927/1928)
II Der Erste Weltkrieg im Tonspielfilm der Weimarer Republik
III.Die Geschichte zur Entstehung des literarischen Werkes „Paths of Glory" von Humphrey Cobb
IV. Die Beschreibung der Kampfereignisse und das Bild der Deutschen im Krieg
V. Der lange Weg bis zur Verfilmung des Romans von Humphrey Cobb
VI. Die Herstellung des Filmes im Stadtumland von München
VII. Die Besetzung der Rollen und die Adaption des Romantextes
VIII. Die Rezeption des Filmes
IX. Die Nacht vor der Hinrichtung und die letzten Ereignisse bis zur Durchführung der Exekution
X. Zum Versuch einer politischen Einordnung von „Wege zum Ruhm"
XI. ,,Wege zum Ruhm" ist frei von pazifistischer Demagogie
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Storytelling und seinem Einsatz in den Jahresberichten von öffentlichen Bibliotheken. Die grundlegende Funktion des Marketinginstruments sowie sein Einsatz im Marketing werden erläutert. Anschließend wird auf den Aufbau von Geschichten und ihre Wirkung eingegangen. Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie öffentliche Bibliotheken ihre Jahresberichte in den vergangenen Jahren aufbereitet haben, wurden zwanzig bestehende Berichte auf Gemeinsamkeiten und genutzte Darstellungsmethoden hin untersucht. Basierend auf den Ergebnissen dieser Untersuchung wurde eine Anleitung entwickelt, die öffentlichen Bibliotheken dabei helfen soll, die Methode Storytelling in ihren Jahresberichten einzusetzen. Die Verwendung der Methode soll erreichen, die Attraktivität der Berichte zu erhöhen und somit dazu beitragen, einen positiven Eindruck bei dem Träger der Bibliothek zu hinterlassen.
Diese Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen, denen Lehrer bei der Wahl von Serious Games und deren Integration in den Unterricht gegenüberstehen.
Zur empirischen Evaluation dieses Sachverhaltes wurden zwei Serious Games, Abgetaucht und Immunity,unter Verwendung eines Onlinefragebogens an Lehrer und Schüler verteilt. Zudem wurden zwei Personen des Lehrkörpers in einem leitfadenbasierten Experteninterview befragt.
Der erste Teil der Arbeit thematisiert die theoretischen Grundlagen zum Begriff Spiel im Allgemeinen, Serious Game und deren Kategorisierung, sowie das Design - Play and
Experience (DPE) Framework, dass im späteren Verlauf im Zusammenhang mit den Eigenschaften eines Serious Games, ein besseres Verständnis der Spielelemente bietet.
Zudem wird die geschichtliche Entwicklung der Serious Games behandelt, worauf der aktuelle Forschungsstand folgt, der in vier Punkte unterteilt ist. Als Erstes wird die Effektivität und Motivationskraft von Serious Games betrachtet, gefolgt von einem Vergleich zum
Frontalunterricht. Im Weiteren werden die Eigenschaften von aktuellen Serious Games charakterisiert und die derzeitigen Hürden für den Einsatz im Unterricht dargestellt. Kapitel drei beschreibt die verwendeten Materialien und Methoden der Arbeit. Die Umfrageergebnisse mit der zugehörigen Diskussion und der Zusammenfassung befinden sich in den finalen Kapiteln. Daraus ging hervor, dass sowohl aus Lehrer- und Schülersicht eine große Offenheit gegenüber Serious Games vorhanden ist. Allerdings ist die Nutzungsbereitschaft der Lehrer deutlich geringer, da ein Mangel an Spezialisierungsmöglichkeiten für Lehrer in der Ausbildung und bei Fortbildungen besteht und eine zentral kommunizierte Plattform fehlt, die einen einheitlichen Zugang für Lehrer ermöglichen würde. Zudem wird der organisatorische Mehraufwand für die Suche und Vorbereitung von Serious Games als problematisch angesehen, da das ausgewählte Spiel genau zum Lehrplan und der Niveaustufe der Schüler passen muss. Für Serious Games empfanden Lehrer die verwendeten didaktischen Mittel und den Lerninhalt als essenziell, wobei für Schüler die audiovisuellen Effekte und der storybasierte Inhalt wichtig war. Um eine angenehme Lernatmosphäre für den Schüler zu schaffen, aber auch das geforderte Lernziel effizient zu erreichen, ist eine Balance zwischen den Interessen der Lehrer und der Schüler vorteilhaft.
The capabilities of Artificial Intelligence (AI) are utilized increasingly
in today‘s world. The autonomous and adaptive characteristics
allow applications to be more effective and efficient. A certain
subfield of Artificial Intelligence, Machine Learning, is enabling
services to be tailored to a user‘s specific needs. This could prove to
be useful in an information-heavy field such as Statistics. As design
research from SPSS Statistics, a legacy statistical application, has
indicated, statistics beginners struggle to tackle the challenge of
preparing a statistical research study. They turn to several sources
of information in an attempt to find help and answers but are not
always successful. This leads to them being unconfident before
they have even started to execute the statistical study. The adaptive
features of Artificial Intelligence could help support students
in this case, if designed according to established principles. This
thesis investigated the question whether an AI-powered solution
could elevate the users‘ confidence in statistical research studies.
In order to find the answer, a prototype with exemplary User Experience
was designed and implemented. Preceding research determined
the domain and market offer. User research was conducted
to ensure a human-centered outcome. The prototype was evaluated
with real test users and the results answered the question in
the affirmative.
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Einfluss haptischer Wahrnehmung auf das Präsenzgefühl in der virtuellen Realität. Hierfür wurde passive Haptik in ein prototypisches VR-Spiel integriert, dessen Entwicklung auf einem User-Centered Design Ansatz beruhte. Ziel war es herauszufinden, ob und welche Aspekte der passiven Haptik in der virtuellen Realität zur Steigerung der Präsenz des Spielers beitragen. Die Überprüfung fand daher mit Hilfe einer Evaluation statt, die auf einem Mixed-Methods Ansatz basierte. Die Auswertung verschiedener Fragebögen sowie eines Semi-Structured Interviews zeigte, dass passive Haptik in der virtuellen Realität unter bestimmten Voraussetzungen ein stärkeres Präsenzgefühl beim Spieler hervorruft.
Die Regensburger Verbundklassifikation (RVK) ist ein etabliertes Klassifikationssystem für wissenschaftliche Bibliotheken und beinhaltet zur Recherche von Notationen Registerbegriffe. Mit der seit 2016 umgesetzten Verknüpfung der RVK-Registerbegriffe mit der Gemeinsamen Normdatei (GND) eröffnen sich Möglichkeiten diese für die Katalogrecherche - insbesondere im Rahmen der „entdeckenden Suche“ als Möglichkeit für Anschlussrecherchen - einzusetzen. Da diese Möglichkeiten bislang kaum genutzt werden, wird im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersucht, ob und inwiefern sich die RVK-Registerbegriffe für eine Einbindung in die Katalogrecherche eignen. Dabei wird auf folgende Fragen eingegangen: Inwieweit können die Registerbegriffe für Anschlussrecherchen verwendet werden? Gibt es RVK-Bereiche, bestimmte Typen oder ähnliches, die sich nicht oder besonders gut eigenen? Wie ist mit Notationen umzugehen, welche mehrere Registereinträge aufweisen? Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit basieren auf einer quantitativen und qualitativen Auswertung von Notationsstichproben aus ausgewählten RVK-Systematiken. Hierfür werden mittels Suchanfragen in der WinIBW Titeldaten aus dem K10plus-Katalog abgefragt, welche die Registereinträge einer Notation als Schlagwörter besitzen. Neben einer Analyse der Treffermengen wird anhand eine eigens entwickelte Skala die Qualität der erzielten Titeltreffer bewertet. Die Skala gibt an, in welchem Maße ein gefundener Titel zu einer RVK-Systemstelle passt („level of correspondency“). Die untersuchten Notationen und deren Registereinträge können im Wesentlichen zu drei Kategorien zusammengefasst werden: eindeutig geeignete, eindeutig nicht geeignete und ein Großteil an Fällen, die nur unter umfassenden Vorarbeiten sinnvoll in die Katalogrecherche eingebunden werden können.
Im Zusammenhang mit dem Projekt „BGM Vital“ der Charité Universitätsmedizin Berlin, wird erforscht, mit welchen Methoden das betriebliche Gesundheitsmanagement ge-fördert werden kann.
Hierfür wurde sich im Rahmen dieser Arbeit mit der Entwicklung einer App befasst, wel-che dazu dient, die Anwender spielerisch dazu zu motivieren, sich sportlich zu betätigen. Hierbei sollen sie nicht nur ihr Bestes geben und versuchen an ihre Grenzen zu gehen, sondern es soll auch analysiert werden, ob es der Fitness App gelingen würde, den Benutzer nach einem durchgeführten Training zu einem erneuten Training mit dieser App zu motivieren.
Es wird beschrieben, wie die App entwickelt wurde. Von der Anforderungsliste über die genutzten Technologien und dem Ablauf der App, bis zu der eigentlichen Entwicklung.
Des Weiteren wird der Testablauf näher beleuchtet. Hierbei wird auf den Testaufbau, die Testpersonen, die zu absolvierenden Trainingsübungen und die Durchführung des Tests eingegangen. In einer abschließenden Diskussion wurden die Testergebnisse interpretiert und bewertet.
Entwicklung und Evaluation einer Benutzerschnittstelle zur Konfiguration eines Hand-Exoskeletts
(2020)
Etwa 270 000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Schlaganfall. Häufig zieht dieser körperliche Einschränkungen in Form von Lähmungserscheinungen und Störungen der Feinmotorik nach sich. Dies kann alltägliche Aktivitäten wie schreiben oder gehen vorerst unmöglich machen. Da in der Zukunft von einem Anstieg der Schlaganfall-Zahlen auszugehen ist, wird somit auch die Frage der Rehabilitation eine immer wichtigere Rolle spielen. Ein vielversprechender Ansatz zur Wiederherstellung der motorischen Fähigkeiten ist der Einsatz von Exoskeletten. Diese können dabei helfen, Bewegungsabläufe neu zu erlernen. Für die Akzeptanz der Exoskelette ist es wichtig, dass diese dem Anwender eine intuitive Benutzerschnittstelle zur Verfügung stellen.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung und Evaluation einer Benutzerschnittstelle zur Konfiguration eines Hand-Exoskeletts. Die realisierte Anwendung basiert auf Web-Technologien und bietet dem Nutzer eine grafische Oberfläche, in der die Exoskelett-Steuerung als Zustandsmaschine bearbeitet werden kann. Dabei wird eine interaktive Graph-Darstellung für die Visualisierung der Konfiguration genutzt. Die in Form eines Benutzertests durchgeführte Evaluation konnte dabei zeigen, dass das Ziel einer intuitiven Bedienbarkeit erreicht werden konnte.
Jeder Mensch könnte einen Schlaganfall erleiden, der eine der Hauptursachen für Behinderungen im erwachsenen Alter ist. Die Überlebenden haben oft Lähmungen und Spastiken und benötigen daher ständige Hilfe, da selbst die Ausführung der einfachsten alltäglichen Aufgaben eine unüberwindbare Herausforderung darstellen kann. Um den Betroffenen zu helfen, wurde im Rahmen des Forschungsprojekts KONSENS unter der Leitung des Universitätsklinikums Tübingen ein Hand-Exoskelett entwickelt, das auch Schlaganfallpatienten nutzen können.
Ziel dieser Arbeit ist die Implementierung einer Steuerung für dieses Hand-Exoskelett auf der Google Glass, sowie Android Smartphones und Smartwatches. Der entstandene Prototyp wurde mit Studenten der Hochschule der Medien Stuttgart und Bekannten des Autors evaluiert. Diese Arbeit bildet den Zwischenstand der Evaluation nach zwanzig Probanden ab. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Vergleich der Nutzerakzeptanz und Eignung verschiedener Ein- und Ausgabemethoden wie Touch-Input, Sprachsteuerung oder Eyetracking.
Darüber hinaus fasst diese Arbeit auch aktuelle Richtlinien zur barrierefreien Implementierung von Augmented-Reality-Anwendungen zusammen und vergleicht jene mit einem daraus abgeleiteten gemeinsamen Kriterienkatalog.
Die "Büchereischule Stuttgart. Fachschule für Volks- und verwandte Büchereien" wurde zum 1. Oktober 1942 offiziell errichtet und am 22. Oktober 1942 feierlich eröffnet. Das S0jährige Jubiläum der Gründung der Vorläuferinstitution der heutigen Fachhochschule für Bibliothekswesen Stuttgart legte es nahe, sich gründlicher, als es bisher geschehen war, mit der eigenen Geschichte zu befassen. Sieht man von einem
Beitrag Herbert Wiegandts über die Anfänge und Frühzeit und von Bertold Mauch über den Übergang zur Fachhochschule in der Festschrift für Hermann Waßner ab, ist noch nie der Versuch unternommen worden, auf die Quellen zurückzugehen.
Dies war Anlaß, in den Wintersemestern 1988/89 und 1990/91 sowie im Sommersemester 1991 innerhalb des Wahlprogramms Bibliotheksgeschichte Projektseminare abzuhalten, die Vorarbeiten für eine historische Darstellung erbringen sollten. Durch die Auswertung gedruckter Quellen, die gemeinsame Arbeit im Stadtarchiv Stuttgart und
die Durchführung von Interviews mit Zeitzeugen wurden den Studenten zugleich methodische Einsichten in die Arbeit des Historikers vermittelt.
Sehr bald wurde aber auch deutlich, daß eine historische Darstellung im Sinne einer "eigentlichen" Geschichtsschreibung, also genetisch-entwickelnd und historiographischerzählend,in der zur Verftigung stehenden Zeit nicht zu leisten war, wenn sie dem Anspruch, den die moderne Geschichtswissenschaft zu stellen hat, gerecht werden
sollte. Wir haben uns daher für eine Vorstufe, die Form der Ereignischronik, entschieden; ein Kalendarium dessen, was geschehen ist, oder anders ausgedrückt, eine
chronologisch angeordnete Material- und Faktensammlung.
Es ist kein Geheimnis, daß wir formale Anregungen der in vielen Bänden erscheinenden "Chronik der Stadt Stuttgart" verdanken. Dem Band für die Jahre 1933 ·
1945 ist ein Vorwort vorangestellt, dessen grundsätzlichen Erwägungen über Sinn und Zweck, Möglichkeiten und Grenzen einer Chronik nichts hinzuzufügen ist und das jedem Benutzer unserer Veröffentlichung zur Lektüre empfohlen werden kann.
Mit der seit Jahren fortschreitenden Digitalisierung des Medienmarktes werden auch Bildungsmedienanbieter mit der Forderung konfrontiert, einen Beitrag zur Innovation des Bildungsbereichs zu leisten und Lehr- und Lernprozesse (auch) digital zu gestalten. Für den Schulsektor erfüllen diese Anforderungen mittlerweile größere Bildungsmedienanbieter in Deutschland dadurch, dass sie z. B. digitale Schulbücher und Zusatzmaterialien anbieten und kommerziell vertreiben. Offene Lernmaterialien in dem Sinne, dass sie von Lehrpersonen selbst in Plattformen eingestellt, mit anderen geteilt und unter offenen Lizenzen zur Veränderung und Weiterverwendung frei gegeben werden, sind in Deutschland allerdings immer noch eine Randerscheinung. Vor allem die Finanzierung durch Bildungsministerien und eine Integration in bestehende Verlagsstrukturen ist nicht gegeben. Aktuell wird die „Offenheitsidee" bisher nur von einzelnen engagierten Pädagoginnen und Pädagogen gelebt und vorangetrieben. Zudem verteidigen tradierte Bildungsmedienverlage hartnäckig ihre bisherigen Geschäftsmodelle. In der Arbeit wird dargestellt, was der Offenheitsgedanke für den Bildungsmedienbereich impliziert und mit welchen Strategien sich insbesondere Schulbuchverlage als Bildungsmedienanbieter gegen den Einbezug offener Lernmaterialien in ihre Geschäftsmodelle positionieren. In diesem Zusammenhang wird gezeigt, dass die drei führenden Schulbuchverlage in Deutschland zurzeit nur geschlossene digitale Lernmaterialien anbieten. Darüber hinaus werden alternative (international schon umgesetzte) Geschäftsmodelle sowie potenzielle Geschäftsmodell-Ideen für Deutschland vorgestellt. Es wird ein prospektives, fiktives Geschäftsmodell für einen Schulbuchverlag in Deutschland entwickelt, in dem offene und geschlossene Bildungsmedien unter einem Verlagsdach vertrieben werden. Die Positionen der Vertreterin einer offenen Lernmaterialien-Plattform und des Vertreters eines tradierten Bildungsmedienanbieters zu diesem Modell werden eingeholt, analysiert und ausgewertet. Im Hinblick auf Stellenwert und Vermarktung von offenen digitalen Bildungsmedien (OER) zeigt sich im Ergebnis, dass Befürworter und Entwickler von offenen Bildungsmedien und tradierte Schulbuchverlage zurzeit keine gemeinsamen Ziele und Geschäftsmodelle sehen.
Wie weit dürfen, wie weit sollen Digitalisierung und Automatisierung gehen? Wo liegt die Grenze, was an Technik gerade noch akzeptiert wird?
Die Studie verfolgt zwei methodische Ansätze: erstens eine nicht-repräsentative quantitative Befragung, die auf die Mikro-, Meso- und Makroebene der Digitalisierung in der Gesellschaft und deren Bewertung abzielt, und zweitens qualitativ-narrative Interviews, die den Umgang ausgewählter Probanden mit Amazons Alexa anhand eines induktiv aufgestellten Kategoriensystems untersuchen.
Die beiden Teiluntersuchungen liefern ein differenziertes Bild des Umgangs mit KI-basierter Technik in der Gesellschaft. Einerseits ist ein Bewusstsein für Probleme und Herausforderungen durchaus vorhanden. Andererseits ist, insbesondere auf der individuellen Mikrobene, ein Zwang zur Selbstoptimierung zu beobachten: Wenn eine (KI-basierte) Anwendung einen Zusatznutzen verspricht, dann wird sie auch genutzt, selbst
wenn dafür ein Verlust an Freiheit und Autonomie in Kauf genommen werden muss, was die AutorInnen den „selbst initiierten Autonomieverlust“ nennen.
In dieser Bachelor-Arbeit wurden Transliterationsfehler bei der Formalerschließung russischsprachiger Monografien in der Verbunddatenbank K10plus untersucht. Der Fokus der Untersuchung lag dabei auf den Feldern Haupttitel und Titelzusatz, bei denen üblicherweise großer Transliterationsbedarf besteht und der Aufwand zu derer Überprüfung überschaubarer war. Die Daten wurden in der Verbunddatenbank mittels speziell formulierter Suchanfrage für die Jahrgänge 2011-2015 abgerufen und überprüft. Festgestellte Transliterationsfehler wurden nach Fehlerarten gruppiert und in Bezug auf ihre Häufigkeit, Vorkommen bestimmter Muster und sonstige Auffälligkeiten analysiert. Gesondert wurde ihre mögliche Auswirkung auf das Retrieval beschrieben. Anschließend wurden mögliche Hilfestellungen für die Praxis formuliert.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Metadatenmanagement in Bibliotheken. Es wird untersucht, inwiefern die Programme KNIME und Catmandu geeignet sind, Bibliotheken bei typischen Aufgaben des Metadatenmanagements zu unterstützen. Die technischen Entwicklungen im Bereich Metadaten sind aufgrund der Vielzahl an Formaten, Schnittstellen und Anwendungen komplexer geworden. Um die Metadaten entsprechend aufbereiten und nutzen zu können, werden Informationen über die Eignung verschiedener Programme benötigt. KNIME und Catmandu werden sowohl theoretisch analysiert als auch praktisch getestet. Dazu wird unter anderem untersucht, wie die Dokumentation gestaltet ist und welche Datenformate und Schnittstellen unterstützt werden. Im Anschluss werden verschiedene Szenarien aus den Bereichen Filtern, Analyse, Ergänzen von Inhalten und Anreicherung von Daten getestet. Die Arbeit zeigt, dass beide Programme unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Catmandus Stärke ist ein leichterer Einstieg in das Programm und vielfältige Optionen, bibliothekarische Datenformate und Schnittstellen zu nutzen. Ein Vorteil von KNIME ist, dass nach einer gewissen Einarbeitung viele Probleme schnell gelöst werden können und für zahlreiche Fälle spezielle Funktionen zur Verfügung gestellt werden.
Die erste Studie ("Langweilen wir uns noch? Nutzung von digitalen Medien zur unbewussten Prävention von Langeweile") beschäftigt sich mit der Nutzung digitaler Medien als Prävention von
Langeweile. Dabei wird hinterfragt, ob die Mediennutzung die Langeweile tatsächlich verhindern kann oder ob dieser Erfolg ausbleibt. Zunächst wird ermittelt, auf welche Weise
mit Langeweile umgegangen wird. Darauf aufbauend werden Motive herausgearbeitet, die hinter der digitalen Mediennutzung stehen. Aus dieser Kombination von Mediennutzung und Langeweile leitet sich die Frage nach der bewussten oder unbewussten präemptiven Nutzung von Medien zur Vermeidung von Langweile ab. Zur Beantwortung der
Forschungsfragen dient eine qualitativ durchgeführte Gruppendiskussion. -
Die zweite Studie ("Langeweile oder Muße: Gründe der Selbstdarstellung in den sozialen Medien") thematisiert potentielle Gründe der Selbstdarstellung in den sozialen Medien vor dem Hintergrund der modernen digitalen Gesellschaft. Dabei werden vorranging die Konstrukte der Muße und der Langeweile sowie deren Zusammenhänge als Gründe für das Posting selbstdarstellerischer Inhalte in Social Media theoretisch betrachtet und methodisch analysiert. Im Rahmen der Forschungsarbeit wird dabei Instagram als beispielhaftes Medium zum Gegenstandsbereich der Untersuchung gewählt. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wird die Methode der narrativen Medienforschung angewandt.
Basierend auf den Erkenntnissen von fünf qualitativ und narrativ durchgeführten Tiefeninterviews erfolgt mittels einer Inhaltsanalyse eine deduktive sowie induktive Kategorienbildung, die potentielle Gründe der Selbstdarstellung aufzeigt.
Gegenstand der hier vorgestellten Arbeit sind die Kriterien für die inhaltliche Gestaltung von Serious Games im Kontext von Bibliotheken. Hierfür werden die grundlegenden Fachaspekte von Serious Games aus der aktuellen Literatur exzerpiert, um daraus die Kriterien abzuleiten. Bevor Kriterien für Serious Games über Bibliotheken daraus abgeleitet werden können, müssen noch speziell jene Eigenschaften von Bibliotheken untersucht werden, welche durch Serious Games Unterstützung finden können. Daraufhin können schließlich die Kriterien ermittelt werden. Diese sind: bibliotheksspezifische Lerninhalte, die Darstellung von Bibliotheken als modern, bedeutsam und zukunftsfähig, das Verzahnen von Lerninhalten mit Gameplay und Narration, die Verschiedenartigkeit und Atmosphäre von Bibliotheken visualisieren, eine komplexe, emotionale Geschichte mit vielschichtigen und sich entwickelnden Charakteren, die Ermöglichung vom Flow-Erleben, ein Belohnungssystem und Konfliktebenen. Aus diesen Informationen heraus wird ein Konzept eines Serious Games über Bibliotheken erstellt, um die Kriterien auf ihre Umsetzbarkeit hin zu validieren. Zuerst wird ein grobes, erstes Konzept erstellt, das durch Expertengespräche mit fünf Game Design Experten und einem Lerntheorieexperten evaluiert wird, welche anschließend über eine qualitative Inhaltsanalyse inhaltlich strukturiert werden. Basierend auf der Evaluation wird das Konzept weiterentwickelt. Es ergeben sich weitere Kriterien: Intrinsische Belohnungen, Humor, aufwands- und finanzierungsschonend entwickeln und produzieren, Zielgruppenorientierung und Lernen über Begreifen von Zusammenhängen.
Die Aufzeichnung und Wiedergabe eines Films kann in Standard Frame Rate (SFR) mit 24 Frames pro Sekunde oder in High Frame Rate (HFR) mit höheren Frameraten erfolgen. Im Rahmen dieser Arbeit wird kinematisches Testmaterial in SFR und HFR unter dem Aspekt der Bewegungswahrnehmung erstellt und verglichen. Eine höhere temporale Auflösung reduziert Bewegungsartefakte. Bewegungen werden in HFR detailgenauer, in reduzierter Geschwindigkeit und unter Umständen als unnatürlich wahrgenommen. Durch Berechnung synthetischer Shutter in der Postproduktion, kann das HFR Material kreativ beeinflusst werden. Das in dieser Arbeit erstellte Testmaterial kann darüber hinaus als Grundlage für zukünftige wissenschaftliche Untersuchungen und empirische Studien dienen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Einsatz von Social Media als Instrument der Kundenbindung in Öffentlichen Bibliotheken. Zu Beginn werden die Grundlagen der Kundenbindung sowie die der sozialen Medien dargelegt, um anschließend eine Auswahl an Kundenbindungsinstrumenten vorzustellen, die sich auf Social Media umsetzen lassen. Um einen Einblick in die Social-Media-Arbeit von Bibliotheken in Hinblick auf Kundenbindung zu erlangen, wurden Experteninterviews durchgeführt. Die Ergebnisse befassen sich mit der Bedeutung von Social Media und der Kundenbindung für Öffentliche Bibliotheken. Zudem wird anhand von Praxisbeispielen dargestellt, wie sich eine Auswahl an Kundenbindungsinstrumenten auf Social Media umsetzen lassen und welche Schwierigkeiten dabei auftreten können.
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist eine Untersuchung der aktuellen Situation deutscher
öffentlicher Bibliotheken im Hinblick auf eine potenzielle Nutzung als Dritter Ort.
Dies wird durch eine Vorstellung des theoretischen Konzeptes in seiner ursprünglichen
Form und der praktischen Verwendbarkeit in öffentlichen Bibliotheken eingeleitet. Anschließend
werden einige Beispiele für Bibliotheken, die in verschiedener Art als Dritter
Ort agieren, ausgearbeitet, gefolgt von der Vorstellung und Auswertung einer Umfrage
unter 400 öffentlichen, hauptamtlich geleiteten Bibliotheken in Deutschland. Abschließend
werden mögliche Probleme einer Anpassung der Bibliotheksziele hin zu einer Verpflichtung
zum Dritten Ort, aber auch Chancen eines solchen Schrittes erläutert.
Die vorliegende Arbeit behandelt die Frage, welche Schritte und Interventionen geeignet sind, um im Rahmen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements gegen Sedentarismus im biblio-thekarischen Berufsalltag vorzugehen. Dabei wird auch geprüft, wie solche Interventionen in Hochschulbibliotheken gestaltet sein sollten, um niedrigschwellig und nachhaltig zu sein. Der theoretische Teil der Arbeit erläutert dabei grundlegende Begriffe wie Gesundheit, Sedentaris-mus und Betriebliches Gesundheitsmanagement und gibt darauf aufbauend eine Einführung in Hochschulbibliotheken als Setting für Betriebliches Gesundheitsmanagement. Des Weiteren präsentiert die Arbeit Ergebnisse einer Literaturrecherche zu Interventionen gegen Sedentaris-mus am Arbeitsplatz allgemein. Hinzu kommen die Ergebnissen eines Experteninterviews, wel-ches Erfahrungen aus der bibliothekarischen Praxis hinsichtlich Interventionen gegen Sedenta-rismus speziell in Hochschulbibliotheken beleuchtet. Die Analyse des Experteninterviews weist auf eine stark ausgeprägte Sitzkultur in Hochschulbibliotheken hin. Angebote und Maßnahmen zur Bewegungsförderung sind in Ansätzen vorhanden, bedürfen aber dringend einer Strukturie-rung im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und einer Professionalisierung durch Untermauerung mit empirischer Grundlagenforschung im Bereich des Gesundheitsver-haltens der Hochschulbibliotheksmitarbeiter.
Gegenstand der vorliegenden Bachelorarbeit sind amtliche Veröffentlichungen in elektronischer Form. Es wird die Frage beantwortet, wie diese Publikationen an regionalen Pflichtexemplarbibliotheken in Deutschland behandelt werden. Die Arbeit basiert auf der Auswertung einschlägiger Fachliteratur und Internetressourcen sowie auf der von der Verfasserin durchgeführten Umfrage von ausgewählten Pflichtexemplarbibliotheken. Es gilt unter anderem folgende Fragen zu klären: Werden bereits in allen Bundesländern amtliche Veröffentlichungen in elektronischer Form gesammelt? Wann begann die Sammlung amtlicher Veröffentlichungen in elektronischer Form? Wie wird bei der Sammlung vorgegangen? Welche Formate werden gespeichert und wo? Die Ergebnisse zeigen, dass bereits in fast allen Bundesländern amtliche Veröffentlichungen in elektronischer Form gesammelt werden, die Vorgehensweise variiert jedoch von Bundesland zu Bundesland.
The legitimacy of users is of great importance for the security of information systems. The authentication process is a trade-off between system security and user experience. E.g., forced password complexity or multi-factor authentication can increase protection, but the application becomes more cumbersome for the users. Therefore, it makes sense to investigate whether the identity of a user can be verified reliably enough, without his active participation, to replace or supplement existing login processes.
This master thesis examines if the inertial sensors of a smartphone can be leveraged to continuously determine whether the device is currently in possession of its legitimate owner or by another person. To this end, an approach proposed in related studies will be implemented and examined in detail. This approach is based on the use of a so-called Siamese artificial neural network to transform the measured values of the sensors into a new vector that can be classified more reliably.
It is demonstrated that the reported results of the proposed approach can be reproduced under certain conditions. However, if the same model is used under conditions that are closer to a real-world application, its reliability decreases significantly. Therefore, a variant of the proposed approach is derived whose results are superior to the original model under real conditions.
The thesis concludes with concrete recommendations for further development of the model and provides methodological suggestions for improving the quality of research in the topic of "Continuous Authentication".
Forschungsbericht 2004
(2006)
Es gehört zu den ausdrücklichen Zielen der Landesregierung, die Forschung an Fachhochschulen
zu stärken. Die HdM teilt dieses Ziel und hat ihre diesbezüglichen Anstrengungen verstärkt.
IAF eingerichtet.
Im Zuge dieser Bemühungen wurde im vergangenen Jahr wieder ein Institut für Angewandte Forschung (IAF) für die gesamte HdM eingerichtet. Die notwendigen Beschlüsse der zuständigen Gremien (Beschluss des Senates, Zustimmung des Hochschulrates, Erlass
einer Benutzungsordnung durch den Senat) wurden gegen Ende des Jahres 2004 gefasst.
In der Organisationsform eines IAF bestand an der HdM bereits das noch an der ehemaligen
HBI gegründete Institut für angewandte Kindermedienforschung (IfaK). Das IfaK ist in Fachkreisen
hoch angesehen, deckt jedoch nur einen kleinen Teil der an der HdM vertretenen Fachrichtungen ab.
Das neue IAF soll sozusagen der Kristallisationspunkt für die Forschungstätigkeiten an der HdM werden. Zu seinen Aufgaben wird es unter anderem gehören,
• als Dienstleistungszentrum für die forschenden Angehörigen der HdM zu wirken;
insbesondere soll das IAF Interessierte laufend über die aktuelle "Förderlandschaft"
informieren und Unterstützung bei der Entwicklung von Projektanträgen bieten.
Dazu gehört auch die Vermittlung von Kooperationspartnern, im Falle internationaler
Programme in Zusammenarbeit mit dem Akademischen Auslandsamt.
• anregend auf die weitere Entwicklung der Forschung an der HdM zu wirken und
insbesondere die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Mitglieder zu fördern.
Dies wird sich durch den regelmäßigen Kontakt und den damit verbundenen Informationsaustausch
fast unvermeidlich ergeben.
• die Forschungsergebnisse des IAF der nach außen darzustellen und damit auch Werbung zu betreiben.
• Studierende bei der Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten, vor allem ihrer Abschlussarbeiten,
zu unterstützen.
• den an der HdM tätigen Doktoranden zur Verfügung zu stehen. Es bietet eine Plattform für den Gedankenaustausch und ihre Zusammenarbeit.
• bei der Erarbeitung und Durchführung von Weiterbildungsangeboten mitzuwirken.
• im Rahmen des Möglichen auch Dritten gegen Entgelt zur Verfügung zu stehen und damit Einnahmen zu erwirtschaften.
Angesichts der sehr breiten fachlichen Palette der HdM soll das Institut nach Arbeitsschwerpunkten
gegliedert werden. Es wird von einem Vorstand geleitet, der aus dem Geschäftsführenden Leiter (aus dem Kreis der institutsangehörigen Professoren gewählt), dessen Stellvertrete und den Sprechern der Arbeitsschwerpunkte besteht.
Forschungsbericht 2005
(2006)
Forschung an Fachhochschulen, machen wir uns nicht vor, ist ein hartes Brot.
Zum einen wird Professoren an Fachhochschulen nach wie vor ein Lehrdeputat von achtzehn Semesterwochenstunden aufgebürdet, während die Kollegen an den Universitäten mit der Hälfte davonkommen. Jene kommen – völlig zu Recht – in den Genuss der "Forschungsvermutung"; Forschung gehört zu ihren originären Dienstaufgaben.
An Fachhochschulen ist das anders. Zwar soll auch dort (auf englisch: an den Universities of Applied
Sciences) "im Rahmen ihrer Aufgaben" anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung betrieben werden, doch wird ihren Professoren nur wenig Zeit dafür zugestanden.
Das wird sich auch in Zukunft aller Voraussicht nach nicht ändern, im Gegenteil: knappe Kassen und steigende Studentenzahlen werden die Lehrbelastung an den Fachhochschulen eher weiter steigen lassen. In den Jahren um 2012, und das ist gar nicht mehr so lange hin, werden die Abiturienten des klassischen neun- und des neuen achtjährigen Gymnasiums zu einem guten Teil gleichzeitig an die Türen der Hochschulen klopfen. Die Landesregierung macht kein Geheimnis daraus, dass sie die Bewältigung dieser Herausforderung vor allem bei den Fachhochschulen sieht.
Dennoch bewegt sich die Forschung an der Hochschule der Medien seit Jahren auf einem guten Kurs; auch das Jahr 2005 Jahr war in diesem Sinne äußerst erfolgreich. Insgesamt wurden fast zweieinhalb Millionen, nämlich € 2.511.242,89 Euro an Drittmitteln eingeworben; davon ist
(vorbehaltlich der Prüfung durch die zuständigen Gremien) gut eine Million "anrechnungsfähig“ – fast eine Verdopplung gegenüber dem damals schon sehr guten Jahr 2004. Auch die anderen Drittmittel, die eher der Lehre zugeschrieben werden, dienen zumindest zum Teil der Forschung.
Der Deputatsnachlass, der in der Forschung besonders aktiven FH-Professoren gewährt werden kann (und an der HdM auch gewährt wird), wiegt deren zusätzlichen Zeitaufwand sicher nicht auf. Umso mehr ist das Rektorat der HdM jenen Kollegen zu Dank verpflichtet, die sich über ihr Deputat hinaus der Forschung verschrieben haben.
Prof. Dr. Wolfgang Faigle
Prorektor für Forschung und Internationale Beziehungen
Forschungsbericht 2006
(2007)
Die Einheit von Forschung und Lehre galt von jeher als besonderes
Markenzeichen der Universitäten, insbesondere der
deutschen; die Fachhochschulen dagegen hatten ihr Schwergewicht
vor allem auf die Lehre zu legen, was sich nicht zuletzt
im bis heute doppelten Lehrdeputat ihrer Professoren
ausdrückt.
Während sich jedoch an den Universitäten erste Anzeichen
einer Aufweichung dieser nach meiner Überzeugung unverzichtbaren
Einheit zeigen, gewinnt die Forschung an den
Fachhochschulen des Landes immer mehr an Fahrt. Letzteres
muss auch so sein, nachdem die Fachhochschulen mit Bachelor
und Master die gleichen akademischen Grade verleihen dürfen
wie die Universitäten. Ein anspruchsvoller Master-Studiengang,
auch ein »anwendungsorientierter«, ist nur in einem
forschungsgeprägten Umfeld möglich.
Der letzte Schritt bleibt den Fachhochschulen allerdings bis
heute versagt: das Promotionsrecht. Das ist für die HdM nicht
zuletzt deswegen schmerzlich, weil sie geschätzten alten
Kollegen dabei zusehen muss, wie deren Institute den vollen
Universitätsstatus mit allen damit verbundenen Rechten erlangen.
London, Moskau, Xi‘an und andere, darunter auch das
deutsche Wuppertal, sind in diesem Sinne an der HdM vorbeigezogen.
Dabei haben die Fachhochschulen und hat die Hochschule
der Medien durchaus zum Doktoranden qualifizierte Absolventen
zu bieten, und ihre Professoren sind auch in der Lage,
Doktoranden zu betreuen. Im Berichtsjahr wurde eine an der
HdM erstellte Dissertation von beiden Gutachtern einer »Elite-
Universität«, der Ludwig-Maximilians-Universität München
nämlich, mit summa cum laude bewertet.
Vom Rektor der Stuttgarter Hochschule für Technik, dem
Kollegen Prof. Dr. Martin Stohrer, stammt die Idee, den Dreischritt
Bachelor – Master – Ph. D. zunächst an den Fachhochschulen
zu vollenden. Eine gute Idee eigentlich; vielleicht
ergeht es dem Ph. D. dann wie einst dem Dr.-Ing.: bei seiner
Einführung als Doktor zweiter Klasse gedacht, gilt er heute
als Ausweis besonderer Qualität.
Prof. Dr. Wolfgang Faigle
Prorektor für Forschung und Internationale Beziehungen
Forschungsbericht 2007
(2008)
Die Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) hat ihre Aktivitäten im
Bereich von Forschung und Technologietransfer im Jahr 2007 weiter
ausgebaut. Das Institut für angewandte Forschung (IAF) wird mehr und
mehr zur Drehscheibe für diese vielfältigen Aktivitäten im gesamten
Bereich der Medien; eingeworbene Drittmittel, Veröffentlichungen,
Projektberichte und nicht zuletzt die vorliegende Dokumentation spiegeln
dies wieder. Das Konzept, neuen Themenfeldern vorübergehend
Anschubstellen aus Mitteln der Hochschule zur Verfügung zu stellen,
bewährt sich immer besser.
Ausgesprochen anwendungsnahe, industriefinanzierte Forschung
wechselt sich mit Forschungsvorhaben noch weit im Vorfeld der praktischen
Anwendung und mit Verbundprojekten aus dem Feld wirtschaftswissenschaftlicher
Forschung und innovativer Lehre ab. Für Auftragsarbeiten
und Beratungstätigkeiten im Rahmen der Steinbeis-Stiftung, auch
sie ein Beleg für die Praxisnähe der HdM, zeichnet sich mit einer hochschulnahen
GmbH ein gemeinsames Dach ab; die Transferleistungen der
HdM sollen auch und gerade auf dem Feld der Weiterbildung gestärkt
und ausgebaut werden.
Nach wie vor hat die HdM mit einer Reihe struktureller Probleme zu
kämpfen. Der Zugang zu großen Forschungsprogrammen, wie zum
Beispiel zum 7. Rahmenprogramm der EU, wird für relativ kleine Institutionen
wie die HdM immer schwieriger. Spezifisch für die HdM kommt
hinzu, dass viele ihrer Forschungsergebnisse, die im Grenzbereich von
Technik, Kunst und Lehre entstehen, keine angewandte Forschung im
althergebrachten ingenieurtechnischen Sinne sein mögen, aber gerade
das besondere Profil der HdM ausmachen und als solche anerkannt
werden sollten.
Namen sind Nachrichten; zwei sollen hier besonders erwähnt werden.
Die Universität Köln hat HdM-Professorin Dr. Marion Büttgen im
vergangenen Jahr die venia legendi verliehen. – Dr. Ansgar Gerlicher
war einer der ersten, aber sicher nicht der letzte HdM-Student mit einer
Laufbahn, wie sie an Universitäten üblich sind: Er war einer der ersten
Studenten des Studiengangs Medieninformatik und erwarb sein Diplom
mit Glanz. Gerlicher blieb als Assistent an der HdM und arbeitete zugleich,
betreut von Prof. Dr. Martin Goik, an seiner Dissertation; die
University of the Arts London verlieh ihm dafür den Doktortitel.
Prof. Dr. Wolfgang Faigle
Prorektor für Forschung und Internationale Beziehungen
Forschnungsbericht 2008
(2009)
Für die Forschung an der Hochschule der Medien war 2008 ein gutes
Jahr.
Zu Beginn des Jahres bescheinigte die Auswertung der Forschungsberichte
2007 dem Institut für Angewandte Forschung (IAF) der HdM
zum ersten Mal eine so gute Leistung, dass ihm dafür erhebliche Bonusmittel
des Wissenschaftsministeriums zugesprochen wurden.
Außerdem ist die HdM seit deren Neuwahl im Herbst 2008 in der so
genannten AG IV, dem Beratergremium des Wissenschaftsministeriums
für die Forschung an Fachhochschulen, vertreten, und zwar mit IAFLeiter
Prof. Dr. Gunter Hübner. Die HdM verspricht sich davon eine
bessere Berücksichtigung derjenigen ihrer Forschungszweige, die im
Kreis der baden-württembergischen Fachhochschulen als eher untypisch
gelten müssen.
Und schließlich übertreffen die Drittmittel, die die HdM im Berichtsjahr
2008 bei den verschiedensten öffentlichen Drittmittelgebern und
bei Partnern aus der Industrie für ihre zahlreichen kleinen und großen
Forschungsprojekte eingeworben hat, die Zahlen des vorangegangenen
Rekordjahres 2007 noch einmal.
Zwei Promotionsverfahren von HdM-Absolventen konnten im Kalenderjahr
2008 mit der förmlichen Verleihung des Doktorgrades endgültig
abgeschlossen werden. Dr. Ansgar Gerlicher erhielt seine Urkunde von
der University of the Arts London, Dr. Marco Hedler die seine von der
Universität Wuppertal. Sozusagen als Nachfolger wurde HdM-Mitarbeiter
Marcus Mast von der renommierten schwedischen Universität Linköping
als Promotionsstudent angenommen. Seine Arbeit entwickelt er
in der Usability-Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Michael Burmester. Weitere
Verfahren sollen im Jahr 2009 eingeleitet werden.
Der vorliegende Bericht gibt wieder einen Überblick über das außerordentlich
breite Spektrum angewandter Forschung an der HdM. Er
erläutert die einzelnen Projekte und fasst die Ergebnisse in Tabellen
zusammen. Mögen sie das Interesse und die Zustimmung der geneigten Leserschaft finden.
Prof. Dr. Wolfgang Faigle
Prorektor für Forschung und Internationale Beziehungen
Forschungsbericht 2009
(2010)
Wer eine Wundertüte kauft, weiß zwar ungefähr, was auf ihn zukommt,
aber dennoch ist der Inhalt immer wieder eine Überraschung. In diesem
Sinne ist auch der jährliche Forschungsbericht der Hochschule der Medien
(HdM) eine Wundertüte; die Vielfalt der bearbeiteten Themen unter
dem großen Dach der Medien erstaunt jedes Mal aufs Neue. Mehr sei an
dieser Stelle nicht verraten. Wer mehr wissen will, muss den vorliegenden
Bericht lesen.
Neben den Inhalten der Forschung interessiert natürlich auch die
zählbare Seite des Forschungsbetriebs: wie viele Projekte wurden abgeschlossen,
fortgeführt oder neu begonnen; wie viele Drittmittel wurden
eingeworben, und wer waren die Partner.
Die finanzielle Seite erreichte auch im Jahre 2009 eine neue Rekordmarke.
Rund 3,7 Millionen Euro, die nach der Auffassung der HdM ihrer
Forschung dienen, kamen zusammen. Herausragend dabei drei große
Investitionsvorhaben, die der Begutachtung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
(DFG) unterlagen. Diese zentrale Organisation der
deutschen Forschungslandschaft, die als ausgesprochen anspruchsvoll
gilt, hat drei große Pläne der HdM im Gesamtumfang von fast drei
Millionen Euro gutgeheißen und die entsprechenden Maschinen und
Geräte zur Beschaffung empfohlen. Für die HdM bedeutet dies zusätzliche
Drittmittel in Höhe von anderthalb Millionen Euro. Sie wird alles
tun, um diesem Vertrauensbeweis, der bis zu seiner Einlösung ein Vorschuss
ist, gerecht zu werden.
Die übrigen Geldgeber verteilen sich auf fast alle denkbaren Möglichkeiten.
EU, Bund und Land sind mit jeweils verschiedenen Programmen
und Einrichtungen ebenso vertreten wie kleinere und größere Unternehmen
der Privatwirtschaft, jeweils mit größeren und kleineren Geldbeträgen
oder sonstigen Unterstützungen.
Sie alle haben kein Geld zu verschenken, viele weniger denn je. Sie
erwarten sich von der Zusammenarbeit mit der HdM zumindest auch
einen Fortschritt für ihre eigenen Ziele und Wünsche. Und natürlich
handelt auch die HdM in ihrem eigenen Interesse: Forschung und Lehre
für ihre zahlreichen Studiengänge auf hohem Niveau miteinander zu
verbinden.
In diesem Zusammenhang gibt es wieder einmal aktuelle Gründe,
das Thema Promotionen an Fachhochschulen anzusprechen. Zwar lehnt
das baden-württembergische Wissenschaftsministerium ein Promotionsrecht
für Fachhochschulen nach wie vor ab, aber es scheint doch eine
gewisse Bewegung in die Sache zu kommen, der das Ministerium mit
seiner nachdrücklichen Empfehlung kooperativer Promotionskollegs
einerseits entgegenzukommen und andererseits wohl auch die Spitze zu
nehmen versucht.
Die HdM ihrerseits versucht, diesen neuen Schwung für einen weiteren
Schritt zum großen Ziel zu nutzen. Sie ist mit mehreren Universitäten
und Pädagogischen Hochschulen des Landes im Gespräch, um sie
für passende Gebiete der HdM-Forschung für diese Form der Zusammenarbeit
zu gewinnen. Die Vorzeichen stehen besser, als es die erfahrungsgemäß
reservierte Haltung der Universitäten hätte erwarten lassen.
Doch letztendlich sind auch diese Kollegs nur eine Hilfskonstruktion,
die den Fachhochschulen die volle Anerkennung als Stätten wissenschaftlicher
Forschung verwehrt. Andere Staaten sehen das anders. Zum
1. Januar 2010 gilt es wieder einmal, einer befreundeten alten Partnerhochschule
zur Anerkennung als Universität zu gratulieren: die frühere
Budapest Tech Polytechnical Institution, noch früher das Budapest
Technical College of Light Industry, ist jetzt die Obuda University mit
allen Rechten einer Universität.
Die HdM wird sich auch als Fachhochschule weiterhin bemühen, für
ihre Absolventen und für ihre forschenden jungen Angehörigen Partner
für den Erwerb eines Doktortitels zu finden. Sie ist dabei nicht ohne
Erfolg geblieben – selten in Deutschland, überwiegend im europäischen
Ausland, doch kann man seit kurzem auch „weltweit“ sagen: die
gut zwanzig Jahre alte Partnerschaft mit der Technischen Universität
Xi’an erstreckt sich jetzt auch auf das erste gemeinsame Promotionsverfahren.
Auch die heutige TU Xi’an ist, am Rande bemerkt, eine der
Hochschulen, die der HdM auf dem Weg zur Universität davongezogen
sind.
Prof. Dr. Wolfgang Faigle
Prorektor für Forschung und Internationale Beziehungen
Forschungsbericht 2010
(2011)
Von Promotionsmöglichkeiten für Absolventen der Hochschule der
Medien war an dieser Stelle schon des Öfteren die Rede, meistens von
der schwierigen Suche danach. Es ist der HdM schon früher immer
wieder gelungen, einzelnen Absolventen den Weg zur Promotion an
einer Partnerhochschule zu öffnen. Im Jahre 2010 ist jedoch ein wichtiger
Durchbruch gelungen.
Die HdM hat mit einer der britischen „New Universities“, der University
of the West of Scotland (UWS), einen Vertrag geschlossen, der nicht
nur ihren Master-Absolventen, sondern auch den Inhabern der bis vor
kurzem verliehenen Diplome (FH) einen regulären Weg zur Promotion
eröffnet, der nichts mehr von einem Sonderfall an sich hat. Darin liegt
der wesentliche Schritt vorwärts.
Die UWS betreibt vier Campus im Großraum Glasgow. Die Zentrale
liegt in der alten Textilstadt Paisley am westlichen Rand von Glasgow,
der Medien-Campus mit einem wunderschönen Neubau im etwa 50
Kilometer südwestlich gelegenen Seebad Ayr. Das Studienangebot der
UWS deckt sich in großen Teilen, wenn auch nicht vollständig, mit dem
der HdM.
Dieses neue Angebot stieß auf großes Interesse, wobei drei Gruppen
von Bewerbern zu erkennen waren: jüngere akademische Angestellte der
HdM, die – wie an Universitäten üblich – ihre Arbeit an der Hochschule
mit der Forschung für eine Doktorarbeit verbinden wollen, schon etwas
ältere Absolventen der HdM, die in der freien Wirtschaft die ersten
Stufen ihrer Karriere hinter sich gebracht haben und nun ihre Erfahrungen
in die Form einer Dissertation gießen wollen, und zunehmend
die ersten Master-Absolventen der HdM, die ihr Studium zum krönenden
Abschluss führen möchten.
Zum Wintersemester 2010/11 wurden die ersten sechs gemeinsamen
PhD-Studenten von HdM und UWS in Paisley immatrikuliert.
Und noch eine zweite wichtige Entscheidung fiel im Jahr 2010. Die
Landesregierung lässt es sich bekanntlich angelegen sein, einzelnen
Absolventen von Fachhochschulen den Weg zur Promotion zu öffnen,
ohne den Fachhochschulen damit ein eigenes Promotionsrecht zugestehen
zu müssen. Daran hat bislang auch der neue Titel „Hochschulen
für Angewandte Wissenschaften“ nichts geändert.
Aber immerhin schrieb die Regierung einen Wettbewerb um eine
kleinere Zahl so genannter kooperativer Promotionskollegs aus, in denen
Universitäten und HAWs zusammenarbeiten sollen. Es wurden schließlich
deren acht eingerichtet, und eines davon wird die HdM zusammen
mit den Universitäten Tübingen und Stuttgart unter dem Titel „Digital
Media Production“ betreiben. Es wird seine Arbeit im Jahr 2011 aufnehmen.
Die Förderung, die mit der Einrichtung eines solchen Kollegs verbunden
ist, besteht weit überwiegend in zusätzlichen Stipendien für die
Kollegiaten, nicht in zusätzlichen Mitteln für Räume oder Ausstattung.
Ansonsten bietet der vorliegende Forschungsbericht wie in jedem Jahr
einen Überblick über die Forschungstätigkeit der HdM, und wie jedes
Jahr handelt es sich um einen bunten Strauß erstaunlich breit gestreuter
Arbeit.
Diese Vielfalt noch besser in ein Ganzes zu integrieren, wird ein
wesentliches Ziel der kommenden Jahre sein. Eine wesentliche Voraussetzung
hierfür, die seit langem geplante Zusammenführung der HdM
auf einem Gelände, ist wieder einmal ein Stück näher gerückt. Erste
Vorarbeiten haben bereits stattgefunden; in Betrieb soll der Neubau
nach den aktuellen Daten zum Wintersemester 2013/14 genommen
werden.
Und wieder einmal ist es angebracht, den Forschern der Hochschule
für ihren überragenden Einsatz zu danken. Auch das ist ein altes Thema:
Bei der hohen Lehrbelastung und den zunehmenden Aufgaben „nebenher“
(verbunden zum Beispiel mit der anstehenden Systemakkreditierung
der HdM) ist es einem Fachhochschulprofessor nicht wirklich zu verübeln,
wenn er sich auf diese Aufgaben beschränkt. Um so mehr sind jene
zu bewundern, die außerdem noch großartige Forschungsergebnisse
erzielen – die allerdings, nicht zuletzt wegen der oben geschilderten
neuen Möglichkeiten, zunehmend auch von den akademischen Mitarbeitern
der HdM beigesteuert werden.
Womit wiederum nicht gesagt sein soll, dass die Leiter der Arbeitsgruppen
damit weniger zu tun hätten. Sie sind zum Beispiel damit
beschäftigt, Berichte und Veröffentlichungen über abgeschlossene
Projekte zu formulieren, neue Projekte zu entwickeln und entsprechende
Anträge zu schreiben, um wieder zu den erforderlichen finanziellen
Mitteln zu kommen.
Das ist der HdM auch im Jahre 2010 alles in allem gut gelungen.
Zwar ist die Summe aller Drittmittel gegenüber dem Vorjahr deutlich
gesunken, doch rührt dies überwiegend daher, dass es im Vorjahr noch
gelungen war, die Zusagen für drei Großprojekte unter Dach und Fach zu
bringen, und dass der mehrere Jahre von der HdM ausgerichtete „Prime-
Cup“ mittlerweile unabhängig von der Hochschule organisiert wird.
Wir hoffen also auch in diesem Jahr auf Ihr wohlwollendes Interesse,
geneigter Leser. Sollten Sie etwas entdecken, was Ihr Gefallen oder Ihren
Forschertrieb in besonderem Maße weckt – kommen Sie einfach auf
uns zu. Kontaktadressen nennt der Bericht zuhauf.
Prof. Dr. Wolfgang Faigle
Prorektor für Forschung und Internationale Beziehungen
Forschungsbericht 2011
(2012)
Für die Forschungslandschaft der Hochschule der Medien Stuttgart
(HdM) war 2011 ein gutes Jahr. Ihre Bemühungen, ihren akademischen
Mitarbeitern auch eine Promotionsperspektive und damit den Eintritt in
eine wissenschaftliche Laufbahn zu bieten, trugen in diesem Jahr reiche
Früchte.
Die entsprechende Tabelle auf Seite 156–157 nennt insgesamt
41 Promotionsverfahren, die in Zusammenarbeit mit einer Vielzahl
deutscher und ausländischer, vorwiegend britischer und schwedischer,
Hochschulen abgewickelt oder neu aufgenommen wurden.
Einige wenige Projekte wurden im Berichtsjahr abgeschlossen, die
Mehrzahl befindet sich noch in den Anfängen. Niemand kann garantieren,
dass alle diese Vorhaben – so, wie es bisher glücklicherweise der
Fall war – erfolgreich abgeschlossen werden können. Die HdM und ihre
Partnerhochschulen werden jedoch ihr Möglichstes tun, dazu beizutragen.
In diesem Sinne stelle die HdM ab 2012 zwei zusätzliche halbe Stellen
für den Ausbau ihres Institutes für angewandte Forschung (IAF) bereit,
um so weitere Arbeitskapazität für die fachliche, organisatorische und
verwaltungstechnische Unterstützung der Doktoranden zu gewinnen. In
einem ersten Schritt ist hierbei unter anderem an Veranstaltungen zur
allgemeinen wissenschaftlichen Weiterbildung, zur Verbesserung der
Zusammenarbeit und zur sprachlichen Fortbildung gedacht; letzteres,
weil ein guter Teil der Promotionsvorhaben in englischer Sprache bearbeitet
wird.
Allerdings sind noch immer nicht alle Fächer, die die HdM in ihrer großen
Breite anbietet, für Promotionsinteressenten durch formelle Kooperationsverträge
abgedeckt. So befindet sich die HdM zur Zeit mit mehreren
europäischen Hochschulen in mehr oder weniger weit fortgeschrittenen
Verhandlungen, um diese Lücken noch zu schließen.
Nicht weniger erfreulich als die hohe Zahl der Promotionsvorhaben an
sich ist die vielfältige Herkunft der Doktoranden. Viele, aber bei weitem
nicht alle, sind Absolventen der HdM, meist noch mit Diplom. Einige von
diesen sind, wie in Deutschland üblich, nach dem Abschluss des Studiums
unmittelbar in eine (Teil-)Anstellung bei der Hochschule eingetreten,
um ihre Dissertation in der (nicht nur fachlich) gewohnten Umgebung
erstellen zu können.
Ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Doktoranden sind jedoch
Personen, die aus einem durchaus achtbaren beruflichen Werdegang
heraus eine weitere Qualifikation anstreben – sei es, weil sie einfach
eine neue Herausforderung suchen, sei es, dass sie den Doktortitel als
hilfreich für ihre weitere Karriere ansehen. Häufig wird auch erwähnt,
man habe dieses Ziel schon lange vor Augen gehabt, der – jetzt
offene – Weg dahin sei jedoch aufgrund rechtlicher Vorgaben bisher
verwehrt geblieben.
Nicht wenige der Doktoranden der HdM haben jedoch ihr Studium an
einer anderen deutschen oder gar ausländischen Hochschule abgeschlossen
und sind dann auf die HdM zugekommen – was ohne ein
gewisses Ansehen der HdM sicher nicht der Fall wäre.
Freilich führen nicht alle dieser Anfragen auch zum Eintritt in ein Promotionsverfahren.
Oft genug ergibt die intensive Beratung im Vorfeld, dass
auch ernsthafte Interessenten den fachlichen und vor allem auch zeitlichen
Aufwand bis zum Titel doch unterschätzt haben.
Denn eines muss unmissverständlich klar sein: Die HdM und ihre Partnerhochschulen
bieten keinen halbseriösen Billigdoktor an, wie sie
leider viel zu oft im Anzeigenteil auch angesehener Zeitungen auftauchen.
Auch wenn die HdM (noch ?) keine Universität mit eigenem Promotionsrecht
ist, sondern eine Fachhochschule, die sich auf dem Weg
befindet, der anspruchsvollen Alternativbezeichnung „Hochschule für
Angewandte Wissenschaften“ gerecht zu werden – Doktortitel, die mit
ihrer Hilfe erarbeitet werden, werden allen wissenschaftlichen Ansprüchen
gerecht.
Prof. Dr. Wolfgang Faigle
Prorektor für Forschung und Internationale Beziehungen
Forschungsbericht 2012
(2013)
Die Forschungslandschaft der Hochschule der Medien (HdM)
war in den vergangenen zehn Jahren von einer nachgerade
stürmischen Entwicklung gekennzeichnet. Zahlreiche Kollegen
aller an der HdM vertretenen Fachrichtungen – und das sind
bei der breiten Aufstellung dieser Hochschule ausgesprochen
viele – haben sich zusätzlich zu ihren Aufgaben in der Lehre
weiteren Aufgaben in der Forschung verschrieben und damit
zusätzliche Belastungen auf sich genommen.
Seit eher kurzer Zeit ist zu beobachten, wie das Thema der
Forschung an Fachhochschulen auch überregional an Bedeutung
gewinnt. Zu nennen sind hier etwa das Projekt, die von der
bundesweiten Hochschulrektorenkonferenz aufgestellte „Forschungslandkarte“
für die Universitäten um die Hochschulen für
Angewandte Wissenschaften (HAW) zu erweitern, und die
Bemühungen der Konferenz der HAW-Rektoren des Landes
Baden-Württemberg, unter dem Namen „Centre for Applied
Research“ (CAR) ein virtuelles Institut für die Spitzenforschung
an den Fachhochschulen des Landes einzurichten. Die HdM
arbeitet an beiden Projekten mit.
Vor diesem Hintergrund war es angebracht, die Forschung
an der HdM selbst besser zu systematisieren. Ihre Professoren
wurden aufgefordert, sich im Rahmen des Instituts für Angewandte
Forschung (IAF) mit seinen 34 ausgewiesenen Arbeitsschwerpunkten
zu größeren, aber nach wie vor themenbezogenen
Einheiten zusammenzuschließen und für diese den Status
eines „Leuchtturms“ anzustreben. Die Metapher des Leuchtturms
steht dabei zum einen dafür, jedermann in unsicherer
Umgebung Orientierung zu bieten, zum anderen aber auch
dafür, die Position eines herausragenden, besonders wichtigen
Punktes in alle Richtungen deutlich zu machen. Diese Leuchttürme
sollen von der Hochschule besonders gefördert werden.
Als Kriterien bei der Bewertung der Anträge wurden neben
den zur Zeit wichtigsten Merkmalen, eingeworbenen Drittmitteln
und Veröffentlichungen nämlich, auch laufende oder abgeschlossene
Promotionsvorhaben, eingereichte (aber noch nicht
entschiedene) Förderanträge, die Kongruenz mit aktuellen oder
abzusehenden Forschungs- und Förderstrategien sowie die
Übereinstimmung mit der Forschungsstrategie der HdM herangezogen.
Das Ergebnis dieses Auswahlprozesses lässt sich auf
Seite 8 nachlesen.
Auch bei diesem internen Verfahren zeigte sich ein Problem,
mit dem die HdM auf den verschiedensten Ebenen seit langem
zu kämpfen hat. Die (mehr oder weniger) objektiven Kriterien
gewonnener Drittmittel und begutachteter Veröffentlichungen
sind zwar die zur Zeit allgemein gültigen, sodass die HdM wohl
gut beraten ist, sie ebenfalls anzuwenden; andererseits ist damit
nicht gesagt, dass sie die individuellen Leistungen des einzelnen
Wissenschaftlers angemessen abbilden.
Mancher Vertreter der allgemein oder auch nur vorübergehend
(Wissenschaftsförderung ist ein schnelllebiges Geschäft
geworden) mit weniger Geld geförderten Fachgebiete fühlt sich
durch diese Art, Leistung zu messen, ungerecht behandelt und
zurückgesetzt. Vor allem Angehörige geisteswissenschaftlicher
oder künstlerischer Disziplinen haben hierunter zu leiden. Auf
Landesebene wird diese Frage im Rahmen eines Beratergremiums
der Landesregierung, der sogenannten AG IV, bearbeitet,
und allmählich zeichnet sich auch eine Lösung des Problems
oder zumindest eine Verbesserung der Situation ab.
So wichtig es ist, herausragende Forschungsleistungen anzuerkennen
und zu fördern, so wenig darf dies dazu führen, die
anderen Forschungsfelder der HdM und ihre Vertreter zu vernachlässigen.
Die HdM führt daher ihre in den vergangenen
Jahren sehr erfolgreiche Politik der „Anschubstellen“ fort, und
vergibt diese bevorzugt an Gebiete, die den Leuchtturm-Status
noch nicht erreicht haben.
Außerdem ist die Benennung bestimmter Leuchttürme nicht
notwendig eine Entscheidung auf Dauer. Sie sollen in bestimmten
Abständen evaluiert werden, und weitere Bewerbungen
werden möglich sein.
Das Ziel all dieser Maßnahmen ist und bleibt eine lebhafte,
vielfältige und hochklassige Forschung an der Hochschule der
Medien. Auf diesem Weg sind wir schon ein gutes Stück vorangekommen.
Prof. Dr. Wolfgang Faigle
Prorektor für Forschung und Internationale Beziehungen
Forschungsbericht 2013
(2014)
Forschung und Lehre gehören zusammen wie Max und Moritz,
und das nicht erst seit heute. Manchmal ist ein Blick in die Geschichte recht erhellend.
Schon die ersten Universitäten, gegründet im Umbruch
zwischen Mittelalter und Neuzeit, sollten praktische Bedürfnisse befriedigen, oder besser: Leute ausbilden, die sie optimal befriedigen konnten. Juristen lösen Streitigkeiten des Alltags nach klaren Regeln, Ärzte heilen Kranke, Geistliche ebnen den Weg
in ein seliges Jenseits. All das mit gewissen Einschränkungen natürlich.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Technischen
Hochschulen eingerichtet, weil die industrielle Revolution gut und systematisch ausgebildete Ingenieure verlangte; ein Bedarf, den die klassischen Universitäten nicht decken konnten oder wollten. Lange wurden diese Hochschulen von den altehrwürdigen
Universitäten als nicht ebenbürtig betrachtet; die erst vor gut hundert Jahren zugestandene Möglichkeit der Promotion erfolgreicher Forscher zum „Dr.-Ing.“ war ursprünglich als Differenzierung, wenn nicht gar abwertend gemeint. Heute ist diese akademische Würde mindestens so angesehen wie jeder andere Doktortitel.
Die formal darunter angesiedelten sogenannten „Ingenieurschulen“ wurden in den siebziger Jahren zu Fachhochschulen befördert (und ihre Lehrer zu Professoren), und vor kurzem wurden ihnen die Bezeichnung „Hochschulen für angewandte Wissenschaften“ gesetzlich zugestanden. Nicht ohne Grund:
Auch sie hatten sich von technischen Schulen zu Einrichtungen gewandelt, die ihrem Auftrag – praxisnahe Akademiker auf hohem Niveau auszubilden – ohne gleichzeitige Forschung nicht mehr nachkommen konnten. Davon zeugt nicht zuletzt dieserBericht.
Damit wiederholt sich in gewisser Weise die Geschichte der Technischen Hochschulen, und wir sind wieder einmal beim Thema Promotion für Absolventen der Fachhochschulen.
In diesem Bereich hat sich einiges getan. Zunächst konnten 2013 an der HdM zwei Promotionen gefeiert werden: Dr. Diao Hongzhen, seit vielen Jahren akademische Mitarbeiterin der HdM, wurde an einer chinesischen HdM-Partnerhochschule,der Technischen Universität Xi’an, mit einer wirtschaftswissenschaftlich orientierten Arbeit promoviert, und Dr. Tobias Rausch von der University of the Arts London für eine technische; beide
kommen aus der Fakultät Druck und Medien.
Xi’an und London. Das belegt zum einen die weltweiten
Beziehungen der HdM, zeigt aber auch das Dilemma einer
Hochschule, die zwar auf hohem Niveau forscht, aber kein
eigenes Promotionsrecht hat. Die HdM zog daraus schon
vor Jahren die Konsequenz,Partnerhochschulen mit diesem
Recht zu suchen; zunächst im Ausland, weil sich die deutschen Universitäten meist wenig zugänglich zeigten, und sich auch „die Politik“ eher reserviert
verhielt.
Mit diesen Partnerschaften –teils auf den Einzelfall bezogen,teils vertraglich gesichert – hat
die HdM gute Erfahrungen gemacht. In den nächsten beiden
Jahren ist mit einer größeren Anzahl von Promotionen zu
rechnen; in den Forschungsberichten 2014 und 2015 wird aller Voraussicht nach davon zu lesen sein.
Die Haltung der deutschen Beteiligten hat sich in den jüngsten Jahren glücklicherweise geändert. Die Universitäten zeigen sich für die Zusammenarbeit mit Fachhochschulen offener, und die Politik hat das Thema aufgegriffen.
Die HdM unterhält mit den Universitäten Stuttgart und
Tübingen ein kooperatives Promotionskolleg „Digital Media“, das erfolgreiche Arbeit leistet, dessen erste Doktoranden bis zur Promotion aber noch zwei oder drei Jahre Arbeit vor sich haben; mit weiteren deutschen Universitäten und der (promotionsberechtigten)
Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg sind
einzelne kooperative Promotionen auf einem guten Weg.
Auf der politischen Ebene gehört Baden-Württemberg zu den
ersten Bundesländern, die den Weg der Hochschulen für angewandte Wissenschaften zur Promotion ihrer Absolventen durch eine Änderung ihrer Hochschulgesetze ein wenig erleichtern wollen – zunächst nur für handverlesene, als Forscher besonders ausgewiesene Professoren, nur wenn diese im Verbund auftreten, nur für bestimmte Themen, nur für eine gewisse Zeit und nur, wenn die Kooperation mit den Universitäten wider Erwarten nicht funktionieren sollte (letzteres nicht nach dem Entwurf des Gesetzestextes, Stand 15. Februar 2014, aber nach
dem erklärten politischen Willen).
Die HdM begrüßt diese Entwicklung und wird sie positiv
aufnehmen. Sie wird ihre bisher erfolgreiche Arbeit weiterführen und hofft, dass auch hier der stete Tropfen (gelungene Forschungsarbeit nämlich) einen harten Stein weiter höhlen wird.
Prof. Dr. Wolfgang Faigle
Prorektor für Forschung und Internationale Beziehungen
Forschungsbericht 2014
(2015)
Im Laufe des Jahres 2014 waren an der Hochschule der Medien
Stuttgart (HdM) einige Entwicklungen zu verzeichnen, die ihrer
Forschungsleistung mittelfristig ohne Frage zugutekommen
werden.
Zum einen wurde der seit gut einem Jahrzehnt erstrebte Neubau
fertig, der alle Fakultäten der HdM an einem Ort zusammenführt.
Das erweiterte nicht nur die Laborkapazität der Hochschule
erheblich, auch Synergiegewinne zeichnen sich hier schon nach
kurzer Zeit ab.
Als zweites wurde der „Master of Research“ erfolgreich auf
den Weg gebracht. Dieser Studiengang, der im laufenden
Jahr 2015 zum ersten Mal für Bewerber offensteht, ist speziell
darauf ausgerichtet, Studierende in die Welt der Forschung
einzuführen. In einem allgemeinen forschungstheoretischen
Teil und in der Arbeit an einem individuellen Forschungsprojekt
lernen sie die spezielle Denk- und Arbeitsweise des Forschers
kennen. Ihre Themen können aus der ganzen Vielfalt der HdM
eingebracht werden. Der eine oder andere Absolvent des
„Master of Research“ wird sicher seine vermutete und im Master
of Research erprobte Neigung zum Forscher bestätigt finden und
eine Promotion anstreben.
Mit diesem Stichwort verbindet sich die dritte gute Nachricht:
Die HdM konnte mit der Universität Swansea einen formellen
Vertrag über kooperative Promotionen schließen. Gemeinsame
Promotionsverfahren mit dieser renommierten walisischen Hochschule
gab es auf individueller Basis schon seit längerem, doch
ist diese Möglichkeit nun festgeschrieben. Ihren Anfang nahm
diese Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Drucktechnik, doch
ist eine Ausweitung auf andere Fächer nicht ausgeschlossen.
In diesem Zusammenhang ist schließlich die Mitarbeit der HdM
bei der Entwicklung des „BW-CAR“ (Baden-Württemberg Center
of Applied Research) zu erwähnen. Dieses – zunächst virtuelle –
Institut soll die Spitzenforscher eines Fachgebietes verschiedener
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften des Landes
zusammenführen und im Laufe der Zeit auch bei den Möglichkeiten
zur Promotion an HAWs eine Rolle spielen.
In Zahlen gefasst, ist die Forschungsleistung der HdM im
Kalenderjahr 2014 um gut zehn Prozent angestiegen; das gilt
jedenfalls dann, wenn man sie an den eingeworbenen Drittmitteln
für Forschungsprojekte misst. Gut anderthalb Millionen Euro
sind zusammengekommen, womit sich der Trend der vergangenen
Jahre fortgesetzt hat. Nimmt man dagegen die Anzahl der
wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Maßstab, hat sie sich
im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert. Details
finden sich im Inneren des Berichts.
Ein kleiner Exkurs sei gestattet.
Dieser Bericht dient nicht zuletzt dem Zweck, die Forschungsleistung der Hochschule zu beurteilen. Sie präzise zu
messen, ist jedoch gar nicht so einfach; diesbezügliche Zahlen
sind mit der gebotenen Vorsicht zu genießen.
Das Gutachtergremium „AG IV“ legt zum Beispiel großen
Wert darauf, nur solche Drittmittel als Forschungsgelder
anzuerkennen, die auch wirklich für die Forschung verwendet
werden, nicht dagegen solche, die primär der Lehre dienen.
In einem Umfeld, das die Einheit von Forschung und Lehre
hochhält, muss das zu Abgrenzungsschwierigkeiten und damit
zu Enttäuschungen führen. Das Dreieck, das Forschung, Lehre
und künstlerische Produktion aufspannen, ist damit noch gar
nicht angesprochen.
Zählt man die Veröffentlichungen aus der HdM nicht nur,
sondern gewichtet sie nach den Vorschriften der „AG IV“
danach, ob sie begutachtet – peer reviewed – wurden oder
nicht, ist im Jahr 2014 sogar ein kleiner Rückgang der Forschunsleistung der HdM zu verzeichnen. Wobei die AG IV die auf
manchen Fachgebieten herausragend wichtigen peer reviewed
Konferenzbeiträge zum steten Ärger der Betroffenen nicht als
begutachtete Veröffentlichung anerkennt.
Nach Ansicht des Unterzeichners ist außerdem die von der AG IV
vorgenommene doppelte Gewichtung der Drittmittel gegenüber
den Veröffentlichungen fragwürdig: Eingeworbene Drittmittel
beweisen zunächst ja nur, dass ein Geldgeber und (meistens
auch) ein Gutachtergremium überzeugt werden konnten;
der Erfolg der Arbeit müsste sich dann in Veröffentlichungen
widerspiegeln.
Andererseits ist ein industrieller Förderer vielleicht gar nicht
so sehr an der schnellen Veröffentlichung von Forschungsergebnissen
interessiert, sondern will sie zunächst lieber für sich
behalten. Das ist aus dessen Sicht völlig verständlich und auch
legitim, deckt sich aber nicht ohne weiteres mit den Interessen
einer forschenden Hochschule – zumal aktuelle Veröffentlichungen
bei der nächsten Ausschreibung von Fördermitteln
einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg leisten können.
Prof. Dr. Wolfgang Faigle
Prorektor für Forschung und internationale Beziehungen
Forschungsbericht 2015
(2016)
Der vorliegende Bericht fasst die Forschungstätigkeit der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) im Jahr 2015 zusammen,wie das die vorangegangenen Jahresberichte auch getan haben.
Wiederum lässt sich ein Anstieg der eingeworbenen Drittmittel um einige Prozent verzeichnen, und die wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind auf hohem Niveau stabil.
Das ist erfreulich und belegt einen stetigen Fortschritt. Über die Problematik des Ansatzes, die Forschungsleistung einer Hochschule nur an diesen beiden Größen zu messen, und die damit verbundenen umstrittenen Detailregelungen wurde an dieser Stelle schon des öfteren nachgedacht. Neues gibt es hierzu nicht zu berichten, und Wiederholungen will ich mir ersparen.
Ein ähnliches System zur Bewertung künstlerischer Leistungen wird zur Zeit entwickelt. Ob und, falls ja, wann es eine ähnliche Wirkung entfalten wird wie die Berechnung der Forschungskennzahl, ist noch nicht sicher abzusehen.
Weitere positive Entwicklungen sind zu verzeichnen:
Die vor drei Jahren vorgestellten fünf „Leuchttürme“ der HdMForschung haben sich bewährt. Sie wurden zum Ende des Jahres evaluiert und bestätigt.
Das BW-CAR (Baden-Württemberg Center for Applied Research),die auf persönliche Mitgliedschaft ausgelegte, landesweite Institution für besonders erfolgreiche Forscher an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, nimmt allmählich Fahrt auf.
Mehrere HdM-Forscher sind aufgenommen worden.
Alles das ist wieder einmal ein Anlass, den Forschern der HdM für ihren großen, bisweilen übergroßen Einsatz zu danken. Der Professor an einer baden-württembergischen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (und die Professorin selbstverständlich nicht weniger) ist ja zum einen akademischer Lehrer; schon das fraglos eine anspruchsvolle Aufgabe,bei 18 Semesterwochenstunden zumal. Zweitens soll er an der Verwaltung seiner
Hochschule teilnehmen, und niemand wird behaupten wollen,
dieser Teil der Dienstaufgaben habe unter den Zeichen von
Bologna und Qualitätsmanagement abgenommen. Und drittens
soll er „angewandte Forschung und Entwicklung“ betreiben.
Leider gilt die Forschung bei diesen drei Aufgabenpaketen oft als dasjenige, das am ehesten zurückstehen kann.
Nimmt jemand alle drei Verpflichtungen ernst, führt das meist zu einem persönlichen Einsatz, der nur noch als Selbstausbeutung bezeichnet werden kann.
Die Möglichkeiten zur Entlastung der Forscher an anderer Stelle werden von der HdM ausgeschöpft, sind aber leider begrenzt.
An dieser Stelle kommt unweigerlich das Thema „Mittelbau“
auf den Tisch. Historisch bedingt, gibt es an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften so gut wie keinen forschenden Mittelbau.
Die erfreulicherweise zunehmende Zahl von jungen Forschern wird weit überwiegend aus Projektmitteln bezahlt, die die Professoren eingeworben haben.
Die haben mit Antragstellung, Abwicklung und Abschluss eines Projektes einen großen Aufwand auf sich genommen, der mit Forschung im engeren Sinne nichts zu tun hat. Schon die Antragstellung allein bedeutet einen großen Aufwand und ist bei weitem nicht immer von Erfolg gekrönt. Die HdM, das Institut für Angewandte Forschung vor allem, bemüht sich nach Kräften um Unterstützung, aber auch diese Kräfte sind beschränkt, und für den wissenschaftlichen Inhalt ist der Professor allemal selbst verantwortlich.
Darüber hinaus ist nicht zu übersehen, dass der Verwaltungsaufwand für Forschungsprojekte im Laufe der Zeit erheblich gestiegen ist; das gilt vor allem für Projekte der EU. Die Tendenz zu immer größeren Projekten mit immer größeren Konsortien aus Forschungseinrichtungen und Industrie verlangt einen großen und zeitraubenden Aufwand an networking. Die Zusammenarbeit dann in juristisch einwandfreie Form zu gießen, bedeutet ebenfalls einen großen Aufwand, der nicht zu den traditionellen Stärken einer Fachhochschule gehört. Die Forschungsarbeit an sich ist dagegen fast ein Kinderspiel.
Am Ende des Projektes ist die Rechnungslegung unumgänglich; auch die wird immer aufwändiger und gehört bei den meisten Professoren weder zu den fachlichen Stärken noch zu den Lieblingsbeschäftigungen.
Viele – ja, mittlerweile kann man sagen: viele – der Projektmitarbeiter streben eine Promotion an. Dazu braucht es nach wie vor eine promotionsberechtigte Partnerinstitution, in der Regel eine Universität. Die Bereitschaft der deutschen Universitäten zu kooperativen Promotionsverfahren ist ohne Frage gewachsen
das Promotionskolleg der HdM mit den Universtitäten Stuttgart und Tübingen ist ein herausragendes Beispiel dafür, aber nicht das einzige.
Nach alledem kann ich mich nur wiederholen: Kolleginnen und Kollegen, Sie haben über viele Jahre und auch im Jahr 2015 großartige Arbeit geleistet. Lassen Sie sich nicht entmutigen.
Herzlichen Dank.
Prof. Dr. Wolfgang Faigle
Prorektor für Forschung und Internationale Beziehungen
Forschungsbericht 2016
(2017)
Wir freuen uns im folgenden Bericht die Forschungstätigkeit
der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) des Jahres 2016
zusammen zu fassen. Rein von den Zahlen her ist ein weiterer,sehr erfreulicher Anstieg der relevanten Forschungsleistungen zu vermerken. Die eingeworbenen Drittmittel und auch die Anzahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen in Journals,welche ein „Peer-Review“-Verfahren durchlaufen haben, sind im Berichtsjahr wieder deutlich gestiegen.
Wesentlich wichtiger als ein Anstieg der Kennzahlen um einige Prozente sind aber die inhaltlichen Entwicklungen.
Sowohl die fünf „Leuchttürme“ der HdM-Forschung als auch
die weiteren Institute erweiterten sich in den letzten Jahren um viele neu an die HdM berufene Kolleginnen und Kollegen.
Diese sind nun an der Hochschule angekommen und bringen
sich jetzt vermehrt mit ihrer Erfahrung aus der Industrie und den gepflegten Kontakten bei uns in die angewandte Forschung ein.
Gut lässt sich das an den Einträgen unseres neuen Vorhabenregisters ablesen. Die Pipeline ist monetär gut gefüllt und noch erfreulicher sind die spannenden Themen. Unsere Kompetenz im Bereich Medien wird zum „Enabler“ für Forschungsprojekte,welche im weitesten Kontext etwas mit Digitalisierung zu tun haben.Exemplarisch sollen zwei Projekte erwähnt werden.
Das Institut für Digitale Ethik prüft gemeinsam mit namhaftenPlayern aus der Automobilindustrie, wie die Interaktion zwischen Mensch und Maschine beim autonomen Fahren aussehen kann und soll. Das Institut für Games hat unter anderem mit anerkannten Neurologen einen Projektantrag eingereicht, bei dem Virtual Reality-Ansätze helfen sollen die Rehabilitation von Schlaganfallpatienten zu verbessern.Das eine tun und das
andere nicht lassen gilt dabei, d.h. natürlich forschen wir auch weiterhin an klassischen Medienthemen. Dennoch freut es uns, dass unsere Kompetenz gerade in Verbünden und Netzwerken als echter Mehrwert gesehen wird.
Mit diesem Ausbau geht auch ein deutliches Wachstum im
Mittelbau einher. Ein Zugang zur Promotion ist für viele wissenschaftlichen Mitarbeiter ein wesentlicher Motivationsfaktor und dokumentiert auch die Qualität der Forschung. Dennoch gibt es leider nicht „den“ Zugang zur Promotion für unsere Absolventen und Mitarbeiter, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Wege.
Neben den Partnerschaften mit deutschen und ausländischen
Universitäten freut uns vor diesem Hintergrund die Entwicklung des Baden-Württemberg Center for Applied Research, kurz BW-CAR, als landesweite Institution. Einige unserer Kollegen bringen sich hier sehr aktiv ein
und auch hier sollte sich auf absehbare Zeit eine weitere
Türe zur Promotion für Angehörige unserer Hochschule
öffnen.
Bei all den Erfolgen war das Jahr 2016 auch ein Jahr des
Wandels. Mein Vorgänger Prof.Dr. Wolfgang Faigle trat im
Sommer 2016 nach fast 15 Jahren als Prorektor für Forschung in den verdienten Ruhestand. Er hat uns ein wohlbestelltes Haus hinterlassen. Gleichwohl wird es nicht einfach linear weiter gehen. In vielfältiger Art und Weise stoßen wir an die Grenzen der bisherigen Strukturen. Zusätzliche Drittmittel benötigen
Mitarbeiter, diese wollen geführt werden und benötigen
Arbeitsplätze. Vor diesem Hintergrund schaffen wir Strukturen, welche allen Beteiligten mehr Planungssicherheit geben und gleichzeitig auch die Visibilität der Forschenden erhöhen. So werden diesen Sommer „Forschungsprofessuren“ für Kollegen
mit einem entsprechenden „Track-Record“ eingerichtet. Auch die generellen Deputatsnachlässe werden neu geregelt und erlauben eine bessere Planbarkeit während des Projektablaufs.
Last but not Least steht das Thema „Flächen“ auf der Tagesordnung.
Inzwischen sind über 50 Mitarbeiter ganz oder teilweise
in Forschungsprojekten tätig. Diese erfreuliche Entwicklung wird sich mittelfristig auch in Form von neuen Räumen niederschlagen,welche auch den einzelnen Forschenden eine besser
Zusammenarbeit und Vernetzung erlauben. Auch das IAF wird
sich weiter entwickeln mit dem Ziel es den Kollegen im Haus einfach zu machen zu forschen in der Hoffnung, dass diese noch mehr Begeisterung daran haben.
Am Ende gilt, dass Forschung an einer Hochschule für angewandte Wissenschaft kein Privatvergnügen ist. Es steht für ein besonderes Engagement der beteiligten Kollegen. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei den Kollegen im Haus bedanken.
Zudem möchte ich mich beim Team des IAFs bedanken. In
unermüdlicher Arbeit stehen sie oft hinter den erfolgreichen Anträgen und sorgen dafür, dass aus einer tollen Projektidee ein erfolgreicher Antrag wird.
Prof. Dr. Nis Högsdal
Prorektor für Innovation
Forschungsbericht 2017
(2018)
Der vorliegende Forschungsbericht fasst die Leistungen der Hochschule der Medien zusammen. Es freut uns, dass wir erneut einen deutlichen Anstieg in den Kennzahlen verzeichnen. So liegen die „harten“ Drittmittel, welche von der AGIV anerkannt werden erstmals deutlich über 3 Millionen Euro. Neben den klassischen Forschungsprojekten war die Hochschule der Medien zudem erfolgreich bei der Einwerbung weiterer Projekte. Diese Transferprojekte haben ebenfalls erhebliche Forschungsanteile, ein Beispiel ist das Programm des Ministerium für Wissenschaft und Kunst zur Verbesserung der Lehre. So kommen wir in der Summe auf ein gesamtes Drittmittelaufkommen von über 4 Millionen Euro.
Das ist zuerst einmal inhaltlich erfreulich: vorhandene Leuchttürme konnten ihre starke Position halten bzw. ausbauen. Gleichzeitig gelingt es uns neue Themen zu besetzen. Das zeigt sich beim Studium des Forschungsberichts nicht nur an den Projekten, sondern auch an den Veröffentlichungen und den vielfältigen weiteren Dimensionen bis hin zu den gehaltenen Vorträgen. Es geht für uns um Impact und hier ist es schön, dass Kollegen aus unserem Hause mit ihren Beiträgen kompetent auch die gesellschaftliche Diskussion bereichern. Ein Beispiel dafür ist die Diskussion um Fake-News und Bots. Seit 2017 ist die Hochschule der Medien Mitglied bei der ARENA2036. Hier soll es um nicht weniger als die Zukunft der Mobilität gehen und bereits jetzt sind erste Projektanträge gemeinsam mit Industriepartnern und anderen Forschungseinrichtungen gestellt.
In vielfältiger Art und Weise wurden 2017 Weichen gestellt und Rahmenbedingungen geschaffen, welche es uns erlauben die Forschungsaktivitäten nachhaltig zu gestalten. Drittmittel von über 4 Millionen verändern auch die Hochschule. Forschung ist in unserem Hause auch in Form von zusätzliche Kollegen präsent. Unsere Strukturen stießen hier immer öfter an Grenzen. Der neue Struktur- und Entwicklungsplan der Hochschule zeigt hier klar auf, mit welchen Maßnahmen auch zukünftig Forschung auf einem hohen Niveau ermöglicht werden soll.
So wurden im vergangenen Jahr Forschungsprofessuren eingeführt. Diese stellen Kollegen mit entsprechendem „Track-Record“ für einen absehbaren Zeitraum faktisch mit Universitätsprofessoren gleich und erlauben so zusätzliche Planungssicherheit für deren Forschung. Auch die generellen Deputatsnachlässe sind nun neu geregelt. Sie erlauben einerseits eine bessere Planbarkeit während des Projektablaufs, formulieren aber auch klare Erwartungen wie die laufende Lehre sichergestellt wird. Weiterhin sind die Flächen ein Engpass. Kurzfristig wurden im Pavillon Arbeitsplätze für Forscher geschaffen und mit der geplanten Aufstockung des Technikbaus wird die Forschung dauerhaft ihren Platz haben.
Generell geht es darum die Forschung breiter aufzustellen. Die Struktur des Instituts für angewandte Forschung, wurde weiterentwickelt. Die neue Satzung bindet die Fakultäten enger ein. Neben dem gewählten wissenschaftlichen Leiter und dem zuständigen Prorektor sind die Dekanate im Vorstand vertreten. Die breitere Aufstellung zeigt sich auch in der Entscheidung mit zusätzlichen Mitteln zwei weitere Leuchttürme zu fördern. Hier gelingt es mit neuen Themen weitere Kollegen einzubinden und auch den Forschungsmaster zu stärken.
Dennoch gibt es trotz der erfreulichen Entwicklungen einige offene Punkte: offen ist weiterhin ein eigenständiger nachhaltiger Zugang zu Promotionen. Im konkreten Einzelfall funktioniert es, aber als HAW sind wir immer auf Partner angewiesen. Das neue Landeshochschulgesetz schafft hier mit der Assoziierung forschungsstarker Kollegen zwar eine weitere Option, hier ist aber abzuwarten, wie diese gelebt wird. Somit werden wir weiterhin auf unser breites Netzwerk mit Partnern im In- und Ausland bauen.
Last but not least wird die politische Großwetterlage Einfluss nehmen auf unsere Forschungsleistung. Die Genehmigung von Projekten und die Ausschreibung neuer Projekte verzögert sich durch die langwierige Regierungsbildung. Da andere Projekte in der Zwischenzeit auslaufen ist für 2018 mit einer Delle zumindest bei den Drittmitteln zu rechnen. Hier geht es darum, gute Mitarbeiter zu halten und an den Kernthemen zu arbeiten mit dem Ziel dann kurzfristig auf die neuen Chancen zu reagieren.
Die Ziele für 2018 sind somit weiterhin eine gemeinsame Kultur des Forschens zu stärken, Rahmenbedingungen zu schaffen und die Akteure zu vernetzen. Die Chancen der Digitalisierung zu nutzen wird in vielfältiger Art und Weise das zentrale Thema unserer Forschung sein. Ich bedanke mit für das besondere Engagement und auch die Kreativität der beteiligten Kollegen. Zudem möchte ich mich beim Team des IAFs bedanken. In unermüdlicher Arbeit stehen sie oft hinter den erfolgreichen Anträgen und sorgen dafür, dass aus einer tollen Projektidee ein erfolgreicher Antrag wird.
Prof. Dr. Nils Högsdal
Prorektor für Innovation
Die vorliegende Bachelorarbeit analysiert den aktuellen Stellenwert von Film- und Serienan-geboten in Öffentlichen Bibliotheken Deutschlands. Besonderer Fokus liegt dabei auf Video-on-Demand Angeboten, einer Filmdistributionsform, die es erlaubt, Filme und Serien zeit- und ortsunabhängig abspielen zu können. Die in vier Abschnitte gegliederte Arbeit soll zunächst einen allgemeinen Überblick zu Film- und Serienangeboten in Öffentlichen Bibliotheken liefern und aktuelle Ausleihzahlen präsentieren, ehe der zweite Teil sich dem Thema Video-on-Demand widmet. Dieser Teil soll geschichtliche und technische Hintergründe beschreiben, die Rechtslage klären und die aktuelle Bedeutung von Video-on-Demand-Angeboten auf dem Vi-deo-Markt erläutern. Die Teile drei und vier befassen sich schließlich mit Video-on-Demand-Angeboten für Bibliotheken. Neben einer aktuellen Marktanalyse, die sowohl nationale als auch internationale Streamingdienste vorstellt, soll eine detaillierte Beschreibung des deutschen Video-on-Demand-Portals filmfriend erfolgen.
Beginnen wir direkt mit dem Wichtigsten: Wenn Sie Ihre Mitbürger dazu bringen wollen, den Mehrwert der ARD zu begreifen und sich hinter die Idee eines gemeinsamen, freien Rundfunks ARD zu stellen – auch und gerade in Zeiten, in denen Gegner der ARD deren Relevanz in Frage stellen und orchestrierte Kampagnen fahren, die die ARD in starken Bildern und Narrativen abwerten – dann muss Ihre Kommunikation immer in Form von moralischen Argumenten stattfinden.
In Form von Argumenten also, die eine moralische Dringlichkeit kommunizieren und eine Antwort auf die Frage geben: Wieso ist die ARD gut – nicht schlecht, wie Ihre Gegner es halten; und wieso ist es wichtig und richtig, die ARD in ihrer Form zu erhalten – nicht überflüssig und falsch, wie Ihre Gegner es propagieren.
Diese Publikation wird im Rahmen der Öffentlich keitsarbeit des Bundes -
ministeriums für Arbeit und Soziales herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlbe werbern oder Wahlhelfern wäh rend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung ver wen det wer den. Dies gilt für Europa-,Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen. Missbräuchlich ist insbeson dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informations ständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben partei poli tischer Informationen oder Werbe mittel. Untersagt ist gleich falls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in wel cher Anzahl diese Publikation dem Empfänger zuge gan gen ist, darf sie auch ohne zeit li chen Bezug zu einer bevor ste hen den Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Bundesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Außerdem ist diese kostenlose Publikation gleichgültig wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Publikation dem Empfänger zugegangen ist nicht zum Weiterverkauf bestimmt.
Privacy in Social Networks
(2016)
Online Social Networks (OSNs) are heavily used today and despite of all privacy concerns found a way into our daily life. After showing how heavy data collection is a violation of the user's privacy, this thesis establishes mandatory and optional requirements for a Privacy orientated Online Social Network (POSN). It evaluates twelve existing POSNs in general and in regard to those requirements. The paper will find that none of these POSNs are able to fulfill the requirements and therefore proposes features and patterns as a reference architecture.
Gegenstand der hier vorgestellten Arbeit ist die Analyse eines möglichen Mehrwertes der Tiergestützten Intervention mit Hund in öffentlichen Bibliotheken. Inhalte sind die Vorstellung der wissenschaftlichen Grundlagen der Mensch-Tier-Beziehung, wie beispielsweise die Biophilie, Bindungstheorie und Du-Evidenz. Teil davon ist außerdem die Wirkung von Tieren auf Menschen. Außerdem soll die Tiergestützte Intervention in ihrer
Entstehung und mitsamt den begrifflichen Abgrenzungen definiert werden. Dies beinhaltet auch Voraussetzungen für Mensch und Tier, sowie das Risikomanagement mit Hygienemanagement und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Anschließend sollen die theoretischen Aspekte in die bibliothekarische Praxis eingebunden und anhand von Praxisbeispielen dargelegt werden. Die durchgeführte Umfrage zum Interesse und Erfahrungen in öffentlichen Bibliotheken soll abschließend präsentiert, ausgewertet und analytisch diskutiert werden.
Im Fadenkreuz der Bildungs- und Kulturarbeit einer Gemeinde steht die Kinder- und Jugendbibliothek
als begehrte Kooperationspartnerin und Koordinatorin für alle Aktivitäten in Sachen Leseförderung
und Medienpädagogik. Kinder und Jugendliche werden von ihr angesprochen sowie
Eltern, Erzieher/innen und Lehrer/innen. Grundlage der gemeinsamen Arbeit sind die jeweiligen
Rahmenrichtlinien und Bildungspläne.
Da viele kleine Bibliotheken mit Zeit, Geld und Personal sehr sparsam umgehen müssen, soll
diese Broschüre „Tipps zum Kundenfang“ bieten, wie mit geringem Aufwand maximaler Erfolg
in der Vermittlung erzielt werden kann. Bibliotheken können am besten bei der Förderung der
Lesemotivation ansetzen! Die Rezepte sind praxiserprobt, sollten jedoch auf die eigenen Verhältnisse
angepasst und variiert werden. Es wurden bewusst einfache Einheiten gewählt, die in
unterschiedliche Zusammenhänge gestellt werden können.
Die Broschüre wurde durch Studentinnen der Hochschule der Medien in Zusammenarbeit mit dem
Institut für angewandte Kindermedienforschung (IfaK) zusammengestellt und vom Deutschen
Bibliotheksverband, Landesverband Baden-Württemberg, unterstützt. Viele Anregungen beziehen
sich dabei auf Beiträge von Bibliothekarinnen für die „Giraffe“ – die einzige Fachpublikation
für Kinder- und JugendbibliothekarInnen –, die laufend für die Ideenbörse des IfaKs ausgewertet
werden. Dort sind auch weiterführende Programme mit ausführlichen Konzeptbeschreibungen
zu finden: http://www.hdm-stuttgart.de/ifak/medienpaedagogik_lesefoerderung.
Diese Broschüre schließt bewusst an die Veröffentlichung „Hachmann/Hofmann (Hrsg): „Wenn
Bibliothek Bildungspartner wird“ der DBV-Expertengruppen „Kinder- und Jugendbibliotheken“
und „Bibliothek und Schule“ an, in der die Leseförderung mit dem Spiralcurriculum in Schule
und Vorschule dargestellt und an vielen Beispielen erläutert wird. (Download unter http://www.
bibliotheksverband.de/ex-kinder/Broschuere_3.5.2007.pdf.) „Tatort Bibliothek“ setzt die Serie
mit weiteren Tipps zur Leseförderung fort: einfach, praktisch, gut!
Prof. Susanne Krüger
Professorin an der HdM / Studiengang Bibliothek und Informationsmanagement
Leitung IfaK
Vorstand DBV – Landesverband Baden-Württemberg
D21 DIGITAL INDEX 2018/2019 Jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft / Initiative D21 e.V.
(2019)
HISTORIE UND STUDIENZIEL
Wie geht die deutsche Bevölkerung mit dem
digitalen Wandel um?
Die Studie D21-Digital-Index ist das umfassende jährliche
Lagebild zur Digitalen Gesellschaft in Deutschland.
Hervorgegangen aus den Studien (N)ONLINER Atlas und Digitale Gesellschaft entwickelte die Initiative D21 im Jahr 2013 mit dem D21-Digital-Index ein neues empirisches Instrument und Studiendesign. Sie ermöglicht ein besseres
Verständnis der Digitalen Gesellschaft und dient als
Grundlage, um aktuelle und zukünftige Entwicklungen abzuschätzen,Fortschritte in der Gesellschaft zu identifizieren und entsprechendes Handeln abzuleiten. Die Studie erfasst in einer integrierten Untersuchung sowohl Onliner als auch Offliner und bildet damit die gesamte deutsche Wohnbevölkerung ab 14 Jahren ab.
Der Digital-Index gibt den Digitalisierungsgrad der Gesellschaft auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten wieder
und fasst die Subindizes Zugang, Nutzungsverhalten,
Kompetenz und Offenheit in einer einzigen Kennzahl
zusammen. Der Fragebogen der Studie wird jährlich angepasst, um aktuelle Entwicklungen des digitalen Wandels
und neue Anforderungen gegenüber der Gesellschaft
abzubilden. Hierbei finden neue Geräte (wie Smart-TVs
oder Sprachassistenten) genauso Berücksichtigung wie
neue Dienste (z. B. Sprachnachrichten oder Gesundheitsdienste).
Die Studie beinhaltet dabei digitale Themen
und Entwicklungen der Gesellschaft, die jährlich ein
Partnerkreis mit VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft und Zivilgesellschaft erarbeitet.
Die vorliegende Studie 2018 / 2019 beleuchtet die heterogene Digitale Gesellschaft mit einem vertiefenden Blick auf Unterschiede im Nutzungsverhalten sowie hinsichtlich Zugang zu und Kompetenzen bei digitalen Anwendungen sowie Einstellungen (Offenheit) gegenüber neuen Entwicklungen. Sie betrachtet dabei auch Unterschiede in urbanen und ländlicheren Regionen. Außerdem legt sie als eines der großen Zukunftsthemen einen Schwerpunkt auf die „Vernetzte Lebenswelt“ und untersucht, wie die Menschen zu Smart-Home-Anwendungen und dem Bereich E-Health stehen. Wie ist ihr Wohlbefinden gegenüber verschiedenen gegenwärtigen und zukünftigen Szenarien im Umgang mit diesen Anwendungen? Weiterhin steht auch „Digitales Arbeiten“ im Fokus der Fragestellungen, die aufzeigen, in welchen Bereichen die Gesellschaft von den Möglichkeiten der digitalen Arbeitswelt profitiert und in welchen nicht, sowie die Auswirkungen der Veränderungen auf die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
Insgesamt bekräftigt der D21-Digital-Index 2018 / 2019
die Entwicklungen der letzten Jahre: Die deutsche Gesellschaft wird digitaler, immer mehr Menschen zählen
sich zu den digitalen Vorreitern. Doch die zunehmende
Bindung gesellschaftlicher Teilhabe an die digitale Welt
verdeutlicht auch die Risiken: Denn je mehr die Digitalisierung ganz selbstverständlich zum Alltag der meistenMenschen gehört, umso mehr verlieren die Abseitsstehenden den Anschluss.
Die Otto Brenner Stiftung widmet sich der Satire nicht, weil diese gerade in Mode ist, sondern weil geprüft werden soll, ob mehr dahintersteckt als nur der Windhauch des Zeitgeistes. Manche halten es für einen Frevel, auf den Ernst der Lage mit Ironie zu antworten.
Lustig machen dürfe man sich nur über alles, was ohnehin harmlos und heiter ist. Das Lachen entweihe gewissermaßen die Mühen aller Politik, gebe diese der Lächerlichkeit preis und reduziere komplizierte Zusammenhänge auf das Niveau simpler Gags. Gerade weil die Zeiten so ernst sind, wird der Satiriker antworten, bleibe oft gar nichts anderes übrig als die Ironie. Satire sei antiautoritär. Nur so könne man den Kopf oben behalten und offen bleiben für Ideen, statt Ideologien zu verfallen. Satire sei nur ein Ventil, ein kurzfristiges Therapeutikum, behaupten die einen – Satire im Fernsehen eröffne, im Gegenteil, für ganz neue Kreise, vor allem für ein jüngeres Publikum,
den Zugang zur Politik und zu kontroversen Diskursen, antworten die anderen.
„Quatsch oder Aufklärung?“ ist mittlerweile unsere vierte gemeinsame OBS-Studie mit Bernd Gäbler. Im Jahr 2011 untersuchte er die zu einem festen Rollenspiel erstarrten
Talkshows und kritisierte deren Inflation. Seine Prognose, dass sich dauerhaft nur drei Angebote in der ARD halten würden, ist heute Realität. Dann setzte er sich in „Hohle
Idole“ (2012) mit der Attraktivität der Castingshows auseinander, in denen es mehr und mehr um Selbstdarstellung jenseits von Fertigkeiten und Können ging. An den TV-Politikmagazinen (2015) monierte er, dass sie zu häufig nur Empörungsrituale bedienen oder sich in fürsorglichem Service ergehen.
Jedes Format sollte das enthalten, was es verspricht.
Bernd Gäbler, der Autor dieser Studie, war in verschiedenen Fernsehredaktionen tätig und leitete das Grimme-Institut in Marl. Seit Jahren beobachtet er als kundiger Kenner die Medienentwicklung und beeinflusst als konstruktiver Kritiker die Diskussionen um die Qualität von TV-Produktionen. Auch die vorliegende Studie will vor allem Anreize schaffen für weitere öffentliche Debatten und Kontroversen. Deswegen gibt es am Ende ein thesenhaft zugespitztes Resümee. Mehr als in Studien zu Fernsehformaten üblich, wendet sich unser Autor aber diesmal nicht allein an Sender und Institutionen der Medienbranche, sondern auch an alle, denen politische Bildung am Herzen liegt.
Wir hoffen, dass unsere Studie für Träger der politischen Bildung einen Beitrag liefert, die vorhandenen Potenziale der heute show, der Anstalt und von extra 3 vorurteilsfrei
zu erkennen, und ihnen auch Anstöße gibt für eine weitere intensive Beschäftigung mit Satiresendungen.