TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Maase, Kaspar T1 - 'Schundliteratur' und Jugendschutz im Ersten Weltkrieg - Eine Fallstudie zur Kommunikationskontrolle in Deutschland N2 - Eine der folgenreichsten kulturellen Umwälzungen des 19. Jahrhunderts war die Aneignung qualifizierter Lesefähigkeit durch 'das Volk', durch die unterbürgerlichen Schichten. Die Debatte um Ausmaß und Qualität des Alphabetisierungsprozesses ist keineswegs abgeschlossen.1 Man kann aber als gesichert annehmen, dass von 1800 bis zum Ersten Weltkrieg die Proportion zwischen denen, die weltliche Texte eigenständig sinnerschließend zu lesen vermochten, und den dazu Unfähigen sich in den städtischen und ländlichen Unterschichten umkehrte von bestenfalls 10:90 auf mindestens 90:10. Was seit Gutenberg vom Angebot her möglich war, wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in West- und Nordeuropa Realität: Beteiligung der großen Masse der Bevölkerung an der über einen potentiell unbegrenzt vielfältigen Markt vermittelten Rezeption von Text-Waren und deren Vorschlägen zur Welt- und Selbstdeutung. Sozialhistorisch ist hier der von Wolfgang Langenbucher (1975) eingeführte Begriff der "Leserevolution" durchaus angemessen. KW - Schundliteratur KW - Trivialliteratur KW - Jugendschutz KW - Leserevolution KW - Lesen KW - Volkserziehung Y1 - 2003 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:900-opus4-3980 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:900-opus4-3980 ER -