@techreport{OPUS4-6485, type = {Working Paper}, title = {Forschungsbericht 2013}, organization = {Hochschule der Medien}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:900-opus4-64853}, pages = {194}, abstract = {Forschung und Lehre geh{\"o}ren zusammen wie Max und Moritz, und das nicht erst seit heute. Manchmal ist ein Blick in die Geschichte recht erhellend. Schon die ersten Universit{\"a}ten, gegr{\"u}ndet im Umbruch zwischen Mittelalter und Neuzeit, sollten praktische Bed{\"u}rfnisse befriedigen, oder besser: Leute ausbilden, die sie optimal befriedigen konnten. Juristen l{\"o}sen Streitigkeiten des Alltags nach klaren Regeln, {\"A}rzte heilen Kranke, Geistliche ebnen den Weg in ein seliges Jenseits. All das mit gewissen Einschr{\"a}nkungen nat{\"u}rlich. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Technischen Hochschulen eingerichtet, weil die industrielle Revolution gut und systematisch ausgebildete Ingenieure verlangte; ein Bedarf, den die klassischen Universit{\"a}ten nicht decken konnten oder wollten. Lange wurden diese Hochschulen von den altehrw{\"u}rdigen Universit{\"a}ten als nicht ebenb{\"u}rtig betrachtet; die erst vor gut hundert Jahren zugestandene M{\"o}glichkeit der Promotion erfolgreicher Forscher zum „Dr.-Ing.“ war urspr{\"u}nglich als Differenzierung, wenn nicht gar abwertend gemeint. Heute ist diese akademische W{\"u}rde mindestens so angesehen wie jeder andere Doktortitel. Die formal darunter angesiedelten sogenannten „Ingenieurschulen“ wurden in den siebziger Jahren zu Fachhochschulen bef{\"o}rdert (und ihre Lehrer zu Professoren), und vor kurzem wurden ihnen die Bezeichnung „Hochschulen f{\"u}r angewandte Wissenschaften“ gesetzlich zugestanden. Nicht ohne Grund: Auch sie hatten sich von technischen Schulen zu Einrichtungen gewandelt, die ihrem Auftrag – praxisnahe Akademiker auf hohem Niveau auszubilden – ohne gleichzeitige Forschung nicht mehr nachkommen konnten. Davon zeugt nicht zuletzt dieserBericht. Damit wiederholt sich in gewisser Weise die Geschichte der Technischen Hochschulen, und wir sind wieder einmal beim Thema Promotion f{\"u}r Absolventen der Fachhochschulen. In diesem Bereich hat sich einiges getan. Zun{\"a}chst konnten 2013 an der HdM zwei Promotionen gefeiert werden: Dr. Diao Hongzhen, seit vielen Jahren akademische Mitarbeiterin der HdM, wurde an einer chinesischen HdM-Partnerhochschule,der Technischen Universit{\"a}t Xi’an, mit einer wirtschaftswissenschaftlich orientierten Arbeit promoviert, und Dr. Tobias Rausch von der University of the Arts London f{\"u}r eine technische; beide kommen aus der Fakult{\"a}t Druck und Medien. Xi’an und London. Das belegt zum einen die weltweiten Beziehungen der HdM, zeigt aber auch das Dilemma einer Hochschule, die zwar auf hohem Niveau forscht, aber kein eigenes Promotionsrecht hat. Die HdM zog daraus schon vor Jahren die Konsequenz,Partnerhochschulen mit diesem Recht zu suchen; zun{\"a}chst im Ausland, weil sich die deutschen Universit{\"a}ten meist wenig zug{\"a}nglich zeigten, und sich auch „die Politik“ eher reserviert verhielt. Mit diesen Partnerschaften –teils auf den Einzelfall bezogen,teils vertraglich gesichert – hat die HdM gute Erfahrungen gemacht. In den n{\"a}chsten beiden Jahren ist mit einer gr{\"o}{\"s}eren Anzahl von Promotionen zu rechnen; in den Forschungsberichten 2014 und 2015 wird aller Voraussicht nach davon zu lesen sein. Die Haltung der deutschen Beteiligten hat sich in den j{\"u}ngsten Jahren gl{\"u}cklicherweise ge{\"a}ndert. Die Universit{\"a}ten zeigen sich f{\"u}r die Zusammenarbeit mit Fachhochschulen offener, und die Politik hat das Thema aufgegriffen. Die HdM unterh{\"a}lt mit den Universit{\"a}ten Stuttgart und T{\"u}bingen ein kooperatives Promotionskolleg „Digital Media“, das erfolgreiche Arbeit leistet, dessen erste Doktoranden bis zur Promotion aber noch zwei oder drei Jahre Arbeit vor sich haben; mit weiteren deutschen Universit{\"a}ten und der (promotionsberechtigten) P{\"a}dagogischen Hochschule Ludwigsburg sind einzelne kooperative Promotionen auf einem guten Weg. Auf der politischen Ebene geh{\"o}rt Baden-W{\"u}rttemberg zu den ersten Bundesl{\"a}ndern, die den Weg der Hochschulen f{\"u}r angewandte Wissenschaften zur Promotion ihrer Absolventen durch eine {\"A}nderung ihrer Hochschulgesetze ein wenig erleichtern wollen – zun{\"a}chst nur f{\"u}r handverlesene, als Forscher besonders ausgewiesene Professoren, nur wenn diese im Verbund auftreten, nur f{\"u}r bestimmte Themen, nur f{\"u}r eine gewisse Zeit und nur, wenn die Kooperation mit den Universit{\"a}ten wider Erwarten nicht funktionieren sollte (letzteres nicht nach dem Entwurf des Gesetzestextes, Stand 15. Februar 2014, aber nach dem erkl{\"a}rten politischen Willen). Die HdM begr{\"u}{\"s}t diese Entwicklung und wird sie positiv aufnehmen. Sie wird ihre bisher erfolgreiche Arbeit weiterf{\"u}hren und hofft, dass auch hier der stete Tropfen (gelungene Forschungsarbeit n{\"a}mlich) einen harten Stein weiter h{\"o}hlen wird. Prof. Dr. Wolfgang Faigle Prorektor f{\"u}r Forschung und Internationale Beziehungen}, language = {de} }